Die aktuelle Stelvio 2024 kommt als ausgereiftes Modell in den Schauräumen der Händler daher. Für Interessierte stellt sich daher oft die Frage: was steckt hinter der Optik, welche Stärken und Schwächen erwarten mich als Käufer? Wir haben für euch ein paar Aspekte beider Lager beleuchtet, um euch auf dem Wege der Entscheidungsfindung behilflich zu sein.
Technische Stärken
1. Motor und Leistung
Die Moto Guzzi Stelvio 2024 ist mit einem V-Twin-Motor ausgestattet, der für seine Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit bekannt ist. Der 1042 ccm Motor liefert eine beeindruckende Leistung von 115 PS bei 8700 U/min und ein maximales Drehmoment von 105 Nm bei 6750 U/min. Diese Leistung ermöglicht es der Stelvio, auch anspruchsvolle Fahrbedingungen souverän zu meistern.
2. Fahrwerk und Federung
Das Fahrwerk der Stelvio ist auf maximale Stabilität und Komfort ausgelegt. Die vordere Upside-Down-Gabel und das hintere Mono-Federbein bieten hervorragende Federungsqualität, die sowohl auf asphaltierten Straßen als auch im Gelände für eine angenehme Fahrt sorgt. Die einstellbaren Federungselemente ermöglichen eine individuelle Anpassung an die Fahrbedingungen und den Fahrstil des Fahrers.
3. Bremsanlage
Die Moto Guzzi Stelvio 2024 verfügt über eine leistungsstarke Bremsanlage mit Doppelscheibenbremsen vorne und einer Einzelscheibenbremse hinten. Die Bremsen bieten eine exzellente Verzögerung und sorgen für hohe Sicherheit bei abrupten Bremsmanövern. Zudem ist das Motorrad mit einem modernen ABS-System ausgestattet, das ein Blockieren der Räder verhindert und somit die Stabilität beim Bremsen verbessert.
4. Elektronik und Assistenzsysteme
Das Modell 2024 ist mit einer Vielzahl von elektronischen Assistenzsystemen ausgestattet. Dazu gehören ein schaltbarer Traktionskontrolle, verschiedene Fahrmodi, ein Tempomat und ein modernes TFT-Display, das alle wichtigen Informationen übersichtlich darstellt. Diese Systeme tragen zu einer sicheren und komfortablen Fahrt bei, indem sie den Fahrer unterstützen und ihm mehr Kontrolle über das Motorrad geben.
5. Ergonomie und Komfort
Die Stelvio 2024 bietet eine ergonomische Sitzposition, die auch auf langen Fahrten für Komfort sorgt. Der breite Lenker und die gut platzierten Fußrasten ermöglichen eine entspannte Haltung, die Ermüdungserscheinungen reduziert. Zudem ist das Motorrad mit einem höhenverstellbaren Windschild ausgestattet, das den Windschutz optimiert und die Aerodynamik verbessert.
Technische Schwächen
1. Gewicht
Mit einem Leergewicht von rund 250 kg ist die Moto Guzzi Stelvio 2024 relativ schwer im Vergleich zu einigen Konkurrenzmodellen. Das hohe Gewicht kann sich negativ auf die Handhabung und Manövrierfähigkeit, insbesondere im Offroad-Bereich, auswirken. Fahrer müssen möglicherweise mehr Kraft aufwenden, um das Motorrad in schwierigen Situationen zu kontrollieren.
2. Verbrauch und Reichweite
Der relativ hohe Kraftstoffverbrauch des V-Twin-Motors kann die Reichweite des Motorrads einschränken. Mit einem Tankvolumen von 21 Litern sind häufige Tankstopps bei langen Touren erforderlich. Dies könnte für Fahrer, die weite Strecken ohne Unterbrechung zurücklegen möchten, als Nachteil empfunden werden.
3. Wartungsaufwand
Die komplexe Technik und die zahlreichen elektronischen Systeme der Stelvio 2024 erfordern regelmäßige Wartung und Pflege. Dies kann zu höheren Betriebskosten führen und den Wartungsaufwand im Vergleich zu einfacheren Modellen erhöhen. Fahrer sollten sich darauf einstellen, dass regelmäßige Inspektionen und gegebenenfalls Reparaturen notwendig sind, um die optimale Leistungsfähigkeit des Motorrads zu erhalten.
4. Preis
Die Moto Guzzi Stelvio 2024 liegt im oberen Preissegment der Adventure-Bikes. Der mit 16499 Listenpreis skizzierte hohe Anschaffungspreis kann für manche Interessenten eine Hürde darstellen, insbesondere im Vergleich zu günstigeren Alternativen auf dem Markt. Käufer sollten den Preis in Relation zu den gebotenen Features und der Leistung des Motorrads abwägen.
Die Konkurrenz der Stelvio 2024
Die Konkurrenz der aktuellen Stelvio ist stark. Honda, Ducati, Yamaha, Triumph und KTM haben in der Adventure Klasse ebenfalls Modelle an den Start geschoben, die einen Blick wert sind.
BMW R 1250 GS
Die BMW R 1250 GS ist eines der bekanntesten und beliebtesten Modelle im Adventure-Bike-Segment. Sie zeichnet sich durch ihren leistungsstarken Boxermotor mit variabler Ventilsteuerung (ShiftCam), hervorragende Fahrwerkstechnik und eine breite Palette an elektronischen Assistenzsystemen aus. Mit einer Leistung von 136 PS und einem Drehmoment von 143 Nm ist sie in Sachen Performance schwer zu schlagen. Zudem bietet sie eine große Auswahl an Zubehör und Anpassungsmöglichkeiten.
Honda CRF1100L Africa Twin
Die Honda Africa Twin ist ein weiterer starker Konkurrent im Segment. Sie bietet einen 1084 ccm Parallel-Twin-Motor mit einer Leistung von 101 PS. Die Africa Twin ist bekannt für ihre Offroad-Fähigkeiten, robustes Design und zuverlässige Technologie. Sie ist mit modernster Elektronik ausgestattet, darunter ein elektronisch gesteuertes Fahrwerk (EERA), verschiedene Fahrmodi und ein umfangreiches Infotainmentsystem.
KTM 1290 Super Adventure R
Die KTM 1290 Super Adventure R ist ein leistungsstarkes Adventure-Bike, das besonders für anspruchsvolle Offroad-Abenteuer entwickelt wurde. Mit ihrem 1301 ccm V-Twin-Motor, der 160 PS und 138 Nm Drehmoment liefert, bietet sie eine beeindruckende Performance. Die KTM zeichnet sich durch ihr geringes Gewicht, ihre Agilität und modernste Elektronik, wie ein semiaktives Fahrwerk, Traktionskontrolle und Kurven-ABS, aus.
Ducati Multistrada V4
Die Ducati Multistrada V4 kombiniert Sportlichkeit und Vielseitigkeit auf hohem Niveau. Ihr V4-Motor leistet 170 PS und bietet ein Drehmoment von 125 Nm. Die Multistrada V4 ist mit einem Radar-basierten Assistenzsystem ausgestattet, das adaptive Geschwindigkeitsregelung und Toter-Winkel-Warnung umfasst. Außerdem bietet sie hervorragende Fahrwerkskomponenten und ein umfangreiches Elektronikpaket, das verschiedene Fahrmodi und Assistenzsysteme umfasst.
Triumph Tiger 1200
Die Triumph Tiger 1200 ist ein weiteres starkes Modell in dieser Klasse. Mit ihrem 1160 ccm Dreizylindermotor, der 150 PS und 130 Nm Drehmoment liefert, bietet sie eine gute Mischung aus Leistung und Komfort. Die Tiger 1200 ist für ihre Vielseitigkeit und den hohen Fahrkomfort bekannt, sowohl auf der Straße als auch im Gelände. Sie verfügt über zahlreiche elektronische Assistenzsysteme und hochwertige Fahrwerkskomponenten.
Yamaha Ténéré 700
Die Yamaha Ténéré 700 ist zwar weniger leistungsstark als die oben genannten Modelle, punktet jedoch durch ihre Robustheit und Offroad-Tauglichkeit. Mit ihrem 689 ccm Parallel-Twin-Motor, der 72 PS leistet, bietet sie ausreichend Leistung für Abenteuer auf und abseits der Straße. Die Ténéré 700 ist leichter und agiler, was sie besonders für Offroad-Fahrten attraktiv macht.
Ob allein die Optik entscheiden darf, oder der Exotenfaktor bei Moto Guzzi zuschlägt, das dürft ihr als Käufer selbst mit eurem Geldbeutel votieren.