Von Moto Guzzi wurde viel erwartet auf der EICMA in Mailand. Schließlich haben die Italiener da ein Heimspiel. Und der Stolz schreibt einem vor, daß man da vor vollem Haus zumindest einen Treffer landen sollte. Ducati machte das, MV Agusta, ja sogar Benelli, Bimota oder Magni stellten ein neues Modell vor die begeisterten Tifosi. Bei Guzzi rechnete man mit einer neuen Le Mans 1300. Was kam war – nix. Null. Zero. Niente. Absolut keine Neuheiten. Keine Modellpflege. Der nachdenkende Italofan weiß, was das bedeutet: Der Guzzi-Eigner Piaggio ist in Schwierigkeiten. Der brachte weder eine neue Guzzi, noch eine neue Aprilia, noch einen neuen Piaggio-Roller. Nur eine anders gebürstete Vespa namens Primavera. Damit es auf der EICMA in Mailand nicht gar so leer aussah, hat man dafür die Nebelwerfmaschine des Marketings angeworfen. Man käme 2016 wieder auf die MotoGP-Zirkusshow zurück, mit Aprilia, aus der man sich 2004 schmählich zurückgezogen hatte. Man käme 2016. Wenn’s nicht am Geld scheitern würde, ja dann am Personal. Denn der Chefentwickler von Aprilia Racing, Gigi Dall‘Igna, hat sich ja kürzlich zu Ducati Corse aufgemacht und wird dort den Laden aufmischen. Unter anderem auch weitere Leute von Noale nach Bologna lotsen. Aber wie soll Geld in den Laden kommen ohne neue Produkte? Ohne neue Moto Guzzis für 2014? Italien ist wirtschaftlich mehr in Schräglage als je zuvor. Vielleicht hilft ja die Madonna. Denn die war stilisiert auf dem EICMA-Plakat 2013, mit dem Jesuskind auf dem Arm.