Vor zehn Jahren kaufte Roberto Colannino die stark verschuldete Piaggio-Gruppe. Er besitzt sie noch heute, nachdem Mercedes-Benz bzw. Smart die italienische Zweirad-Union (böse Ironie) 2012 nicht kaufen wollte. Piaggio hatte 202 Aprilia übernommen, die hatten ein paar Jahre zuvor Moto Guzzi geschluckt. Ein guter Schachzug des damaligen Aprilia-Eigentümers Ivano Beggio. Denn Guzzi ist eine italienische Ikone, allein in Sachen Merchandizing müßte das eine Goldgrube sein. Beggio investierte in die veralteten Anlagen. Beggio investierte in die Modellpalette. Und in die Motoren. Weil aber die Rollerverkäufe von Aprilia in Italien einbrachen (Ende der 90er Jahre fast die Nummer 1) und Aprilia-Motorräder sich trotz der Investitionen in die RCV2 Mille nicht sonderlich verkauften, ging simpel das Geld aus. Die Banken wollten Bares sehen, es wurde ihnen zu heikel. Beggio wurde zum Verkauf gedrängt, natürlich innerhalb von Italien. Und prompt schlug der große Konkurrent Piaggio zu. So ist es bis heute. Muß nicht für alle Zeiten so bleiben.