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Showing content with the highest reputation on 01/29/2024 in Posts

  1. Moin Männers & Mädels, dritter Anlauf meinerseits diesen Fred zu erstellen – das Forum mag Entwürfe (unsichtbar machen) echt nicht –, hoffen wir es klappt nun. Vorgeschichte: bei dieser Maschine wurde es dem sehr, sehr eng eingebauten, 40-jahrealten Öldruckschalter zu viel und der schlug Leck. So pinkelte die Maschine jeden längeren Stand eine mittelgrosse Markierung "hier war ich!", und auch einige Ausfahrten wurden von einem verbrannten Geruch begleitet (Öl auf dem Auspuff). Nach einigen Reinigungen und anschliessenden Beobachtungen war mir klar, dass diese Öl-Leckage eigentlich nur durch besagten Schalter, die Ventildeckelentlüftung oder Ölrückläufe verursacht werden konnte... Nun ist der Luftfilterkasten der V65 derart versch.... konstruiert, dass der Öldruckschalter (oder auch sonst die Schläuche dort) nur gewechselt werden kann, wenn der Rahmen getrennt wird. Da hatte ich schon ordentlich Respekt davor...aber andere Optionen hatte ich nicht. Ausserdem gab's noch andere anstehende Arbeiten; so benötigten die Vergaser eben auch Zuwendung, auch der Lack auf dem Motor-/Getriebegehäuse war nicht mehr in bestem Zustand. Dort war aus dem früheren Leben schon ordentlich Benzin drüber gesifft, und das viele Öl half auch nicht... Den Mutigen hilft das Glück. Also bei Stein-Dinse Ersatzteile geordert, und nach erfolgter Lieferung ging's los. Der Rahmen war bald getrennt – nicht zuletzt auch dank dem 1A Unterlagen aus den 80ern: Auch noch ein kleines Souvenir vom (oder einem...) Vorbesitzer gefunden (der Inbus. Der lag ohne mein Zutun da): auf dem Foto erkennt man auch wie der Lack am Getriebegehäuse/Motorblock angegriffen ist (weisse Grundierung tritt hervor). Alsbald bin ich zum Öldruckschalter vorgedrungen. Ich denke das kurze Video spricht für sich: ...joa, kein Wunder war da immer alles etwas glänzend. Ich war eigentlich ganz froh dass es dieser Schalter war, denn vorsorglich habe ich bei SD noch die Schläuche der Ventildeckelentlüftung bestellt (speziell verschweisst unten, kann man nicht einfach einen beliebigen Schlauch nehmen), musste dann aber feststellen dass Guzzi diese wohl über die Modelljahre geändert hat - meine Bestellung passte nicht, und darüber hinaus ist die zu meiner Modellversion passende Ausführung nicht lieferbar. Glücklicherweise ist die bestehende trotz auch schon etwas malträtiertem Aussehen noch gänzlich dicht. Da jetzt die ganze Chose etwas freiliegt, konnte ich endlich den Lack etwas auffrischen: ...ich schreibe "etwas auffrischen" weil ich hier bewusst mit Sprühdosen-Lack (nur 1 Komponente), bei miesen Temperaturen, von der Luftfeuchtigkeit wollen wir gar nicht erst reden, und nur dürftiger Oberflächen-Vorbehandlung vorging. Alles andere hätte keinen Sinn gemacht; denn um das sauber Benzin- und Ölfest zu lackieren mit entweder 2-Komponenten-Sprühlack oder gar Pulverlack, hätte ich die Maschine ja komplett auseinandernehmen müssen. Und ich möchte diese in der kommenden Saison wieder einsetzen; dazu muss sie keine Schönheitspreise gewinnen, sondern vorallem betriebssicher sein. Während also der Lack trocknet und die Vergaser im Ultraschallbad suhlen, habe ich mich mal den Choke-Bowdenzügen zugewendet. Diese sahen schon arg mitgenommen aus, nach 40 Jahren zerbröselte die Ummantelung und die Kabelendkappen waren schon ordentlich abgeknickt: Es sieht auf dem Foto etwas weniger schlimm aus als in der Realität. Die Züge zersetzten sich jedenfalls laufend weiter, und gingen ganz schön schwergängig. Aber so oder so – ich wollte mir schon lange beibringen, wie man Bowdenzüge selber anfertigt (ne' halbe Wissenschaft als Laie). Massgeschneiderte Anfertigungen sind nämlich ganz schön teuer (wenn man denn mal herausgefunden hat, wo man die herbekommt), und auf eine vielfach (und dadurch günstig) produzierte "Standardgrösse" kann man selten hoffen. (Ich muss hier jedoch einschieben, dass in diesem Falle diese Züge zu einem vertretbaren Preis von Stein-Dinse zu haben gehabt wären...aber wie gesagt, ich wollte mir vorallem auch etwas neues beibringen und ging auch gar nicht erst genau recherchieren). Ausserdem kann man beim Eigenbau funky Ummantelungen verwenden! Die neuen Mantel waren schnell gefertigt – zufällig hatte ich noch eine Zange rumliegen, mit der ich die Endkappen einigermassen passend crimpen konnte: Für das Löten der Endnippel für die Kabel war klar, dass ich erst ein paar Testläufe durchführen musste. Nach vielen Youtube-Videos und Lesen habe ich kleine Hülsen abgedreht; dafür ist meine kleine Anfänger-Tischdrehbank ideal.... ...und Testschnippel angefertigt. Der erste: ...und rein ins Bad: Wie erwartet, waren mehrere Versuche notwendig. Trotz dieser Erwartungshaltung gelang es mir erst mal nicht eine zuverlässige, belastbare Verbindung hinzukriegen: Ich hab' einiges rumprobiert. Nach etwas Recherche, Absprache mit Kollegen und Lektüre von Sachliteratur verortete ich als mein primäres Problem das Flussmittel; ich verwendete bis da nur ein alte 08/15-Paste welche einem Lötkolben beilag. Also ein Flussmittel geordert, welches für diese Anwendung besser geeignet sein sollte (auf dem Spektrum eher beim Lötwasser). Erfolg! Natürlich habe ich zwecks Übung und "Wiederholfestigkeit" weitere Versuche unternommen. Anschliessend galt es Ernst. Die alten Züge doppelt, und dreifach vermessen, ein Herz gefasst, geschnitten, ersetzt, verlötet: Und damit habe ich meine Lernreise mit tiptoppen neuen Chokezügen abgeschlossen (leider sieht man sie eingebaut nicht ganz so gut...): Es war dann aber mit dem Zusammenbau noch nicht zu Ende! Ich hatte mich beim Revidieren der Vergaser vertan, und den Schwimmerstand des einen Vergasers falsch eingestellt. Bei der ersten Testfahrt erklangen deshalb ein paar Gewehrschüsse im Quartier...*hust, hust*. Dies war aber bald behoben. Ich habe vom "Danach" leider nur einen Schnappschuss unterwegs gemacht, aber man sieht wenigstens die verbesserte Lackierung: Ich bin aber noch nicht zufrieden, denn die Maschine springt zwar kalt recht gut an, ist aber noch äusserst zickig wenn ich sie nach einer Fahrpause wieder anwerfen will. Dann und wann meine ich auch Zündaussetzer oder -schwächen zu verspüren. Ich führe das auf den schlechten Tankzustand zurück (dicht, aber viel Rost) und dadurch verunreinigte Benzin. Die Tanksanierung wird ein separater Thread. Zusammengefasst hab ich folgendes gemacht, nicht immer hatte ich Zeit für die Kamera: "Zwischenraum" Luftfilterkasten/Getriebegehäuse gereinigt Lackierung an Getriebegehäuse/Motor ausgebessert Diverse Schlauchschellen erneuert (Ventildeckelentlüftung, Rücklauf, ...) Öldruckschalter ersetzt, Kabel neu gecrimpt Vergaser gereinigt, Schwimmerstand korrigiert Chokezüge komplett erneuert Ventilspiel überprüft und nachgestellt Bremsflüssigkeit der vorderen Bremse gewechselt Es gibt noch genug weitere Baustellen, aber wie gesagt, da mache ich dann eigene Threads dafür.
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  2. Hallo Guzzistis, ich bin neu im Forum, habe noch nicht alles durchgelesen was im letzten Jahr so über die V100 abgelästert wurde. Aber manches verwundert mich schon. Ich habe schon die zweite V100 Mandello S, im Juni hatte ich mit der ersten bei 5200 km ein kleines Malheur mit einem Auto. Kleiner Auffahrunfall, nix schlimmes passiert, aber die Vollkasko hat mir ein neues Bike spendiert. Mit der zweiten hab ich auch schon wieder 5400 km runter. Zum Thema Getriebe und Kupplung kann ich nur sagen: Ja, es kracht wenn man den ersten Gang einlegt, auch zwischendurch hakelt es, manchmal. Aber im Großen und Ganzen finde ich das Getriebe hart aber präzise und auch der Quickshifter hat bei mir bis jetzt tadellos funktioniert. Man kann natürlich nicht erwarten, dass man bei 10 km/h im Ausrollen noch ohne Kupplung vom 2. in den ersten schalten kann ohne dass sich da ein Bauteil beschwert. Parallel zu meinen Guzzis fahr ich noch eine BMW R1200 RS, vorher die R1150 RS. Die haben beide sch... Getriebe gegebüber der Guzzi, ihr solltet mal hören was die für Geräusche von sich geben, und das in allen Gangarten. Also das alles mal nüchtern betrachten. Auch die in einem anderen Threat ellenlang geführte Fahrwerksproblematik mit durchschlagender Federung , negativem Federweg und %-Restweg Vorspannung etc.... und schlag mich tot.... Nicht so viel drüber nachdenken. Ich setz mich einfach aufs Moped und fahr vorwärts. Schell, zügig und dynamisch. Auch mit vollgepacktem Reisegepäck, Schlaglochpiste und verschärfter Gangart im Gebirge, das Öhlins arbeitet tadellos. Immer sicher und mit einem direkten Kontakt zur Fahrbahn, ohne Kompromisse. Mir persönlich fast ein bisschen zu hart für die Bandscheiben (und das sagt ausgerechnet ein Le Mans Fahrer 🙂 ). Die V100 lässt sich selbst mit den serienmäßigen Angel GT 2 fast noch besser handeln als meine RS. Und das will schon was bedeuten. Das einzige Manko was ich nach 10.000 km Schwarzwald, Vogesen und Alpen bemängle, ist der Durchzug aus dem Drehzahlkeller. Um ordentlich aus der Kurve zu kommen braucht die Mandello Drehzahl. Das bin ich von meinen anderen Maschinen nicht gewohnt. Meine altgediente 83er Le Mans ( o.k., getunt mit 1100 cm3 und mächtig Drehmoment) oder das Biest von V11 Sport reißen schon ab 2500 -3000 Umdrehungen am Hinterradgummi, dass es eine Freude ist V2 zu fahren. Schaltfaul durchs Gebirge. Bei diesen Drehzahlen kommt bei der V100 aber nur heiße Luft. Ärgerlich. Sehr sogar. Im 2. Gang um die Spitzkehren am Stilfser Joch? Pustekuchen. Geht zwar, aber dann zieht jeder Roller an dir vorbei. Ganz ehrlich: im ersten Gang um die Haarnadelkurve? Macht nicht wirklich Spaß. Hier bin ich vom der Neuen mit dem hochgelobten neu entwickelten Motor-Wunderwerk doch ein bisschen entteuscht. Meine Frau mit Ihrer 2007er GS macht mir da in Punkto rausbeschleunigen aus der Kurve regelmäßig die lange Nase. Da hilft wirklich nur Runterschalten, Hochdrehen und später bremsen. Fast schon 4-Zylinder-Feeling. In der Theorie kann man alles schlecht reden und die Scheiße in ihre Atome zerlegen. Für mich aber haben die Jungs in Mandello trotzdem ein prima Bike konstruiert. Wunderbar zu handeln, bis an die Grenze der Reifen. Vieleicht bekommt der Motor ja noch ein Update, so dass man die V100 wie eine Guzzi fahren kann. Schaun mer mal und warten ab. Wird halt viel improvisiert in Dolce Vita !
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  3. Hallo Zusammen, ich bin Frank aus Remchingen, Guzzi Fan seit ich mit 14 zum ersten mal eine LM 1 gesehen habe. 1985 hat es dann zu meiner ersten eigenen Guzzi gereicht. Meine treue "Dreier" begleitet mich seither auf vielen zehntausenden kM, obwohl ich zugeben muss, dass ich irgend wann auch ins BMW-Lager gewechselt bin, hauptsächlich wegen besserer Kids- und Soziatauglichkeit. Da meine Legensgefährtin und mittlerweile auch meine Kids selber fahren, konnte ich mir dann nach fast 20 Jahren angucken und immer wieder probefahren eine V11 Sport holen. Im Oktober '22 war das für mich dann ein "must have", als die V100 endlich bestellbar war. Seit Dezember '22 bin ich nun stolzer Besitzer der neuen Guzzi.
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  4. hallo toller Bericht ! das wichtigste bei eigenangefertigten Seilzügen ist das die Enden aufgespleist werden sollen . also die Litzen leicht verbiegen und dann erst löten. das nimmt die meiste zugkraft dann auf beim Nippel. ohne kann sich das Lot und die Litzen mit der Zeit wieder lösen .
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  5. ...und das gute Gefühl wenn das Moped wieder rennt. Daumen hoch. Grüße Harun
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  6. Also ich persönlich habe mich immer an die Vorschriften bzw. Empfehlungen der Hersteller gehalten. Die haben die Motoren während der Entwicklung mit den entsprechenden Kerzen getestet und sich dann auf die Kerzen festgelegt, welche den gesamten Drehzahlbereich am optimalsten für den Kunden abdeckt. Meine Einstellung dazu hängt aber vielleicht auch mit einem Ereignis zusammen, das ich in meiner Lehrzeit als Kfz-Mechaniker erlebt habe. Da hatten wir damals eine Kundin mit einem Alfa Romeo Alfetta GTV 2.0 l. Für die Alfas waren seinerzeit Golden-Lodge-Kerzen mit drei Elektroden vorgeschrieben. Nun hatte die Dame die Kerzen irgendwo wechseln lassen und man hatte ihr entsprechende Bosch-Kerzen eingebaut. Das Ergebnis war, daß sie ein paar Tage später den Wagen in unsere Werkstatt hat schleppen lassen, weil der Motor nicht mehr lief. Da haben wir dann festgestellt, daß in drei von vier Kolben jeweils ein ca. 2-Cent-großes Loch war. Deshalb kommen bei mir nur die werksempfohlenen Kerzen rein, weil Experimente teuer und aufwendig werden können... 😉
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  7. Moin, was KTM Werkteams für Ihre Aussage unterstütz, sind Sponsor-Gelder. 😍 Ich halte mich auch an die jeweiligen Werksvorschriften und Empfehlungen... auch wenn es dahinter Verträge gibt. Wie vormals Agip / Eni bei Moto Guzzi. Dieses 10W60 Öl fahre ich heute bei all meinen Guzzi`s. Kerzen kommen rein, was das Werk vorgibt und selbst bestückt. Leistung habe ich genügend...ansonsten: Gewichtsabnahme 😂 Gruß Holger
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  8. Das ist in der Tat Ansichtssache. Aber ich kann auch nicht verstehen warum die schönen klassischen Lafranchoni Auspuffe durch solche Pötte zu ersetzen. Ich finde das im Originalzustand ein ganz schönes Detail der kleinen Breva! Auch das dumpfe, tiefe Brabbeln gefällt mir sehr. Habe gerade bei meiner frisch revidierten Breva noch den Anlasser demontieren müssen und werde den heute reinigen und neu schmieren. Mit 20A Sicherung der "Start-Security Schaltung" anstelle 15 A funktionierte er noch. Gruss Franz
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  9. Ja, das ist natürlich ein Diorama.
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  10. Ist zwar nicht so ganz mein Stil ( etwas zu modern, liegt aber wohl an meinem Alter... 😉 ), aber ich finde die klasse gemacht. Und zum Kotzen finde ich die absolut nicht, da gibt´s sehr viel schlimmeres.
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