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Vergaser oder Drosselklappen selbst synchronisieren


scout

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Von Zeit zu Zeit brauchen unsere Primadonnen Zuwendung, eine dieser Zuwendungen besteht im Synchronisieren von Stand und Lastbereich beim Betrieb unseres Motors.

Beide Zylinder sollen möglichst synchron ihre Arbeit verrichten.

Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob wir einen Vergasermotor oder einen Einspritzer haben.

Seit den neuen V7 und V9 Modellen gibt es auch noch eine neue Besonderheit, nämlich eine zentrale Saugrohreinspritzung mit zwei nachgeschalteten Drosselklappen.

 

Alle diese Guzzi Modelle müssen synchronisiert werden.

Ich will Euch zumindest ermutigen die Synchronisation selbst zu überprüfen, eventuell traut Ihr Euch auch später daran, das selbst zu machen.

Teure Messgeräte braucht man nicht, mit einem Baumarktbesuch und ein paar € ist es schon getan.

 

Man kauft sich im Baumarkt ein paar Meter dünnen Schlauch (Schlauchwasserwaage), sucht sich an den Drosselklappengehäusen die Schlauchnippel (vor ein paar Tagen wurde hier noch danach gefragt), die Endstücke des Schlauches müssen hierauf (dicht) passen.

Ca. 1m dieses Schlauchs werden mit Petroleum, Gabelöl, oder dünnes Speiseöl gefüllt (kein Wasser, wegen der Wasserschlaggefahr)

 

Hier habe ich mal bei Youtube Beispiele rausgesucht:

 

Einstellen:

 

Eigenbau DIY

 

Guckt es Euch an und dann gehts weiter

Edited by scout
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Guest Manfred

Moin,

 

guter Verweis. Danke.

Klar, es geht um den Motor, aber wir haben ja auch die Rubrik "How To", ich finde, solche Anleitungen passen perfekt dort hinein.

 

Manfred

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. . . auch ein guter Hinweis, vielleicht macht es ja jemand.

 

Allerdings müssten wir an den V7/V9 einmal klären, wie die Schlauchnippel (im Thread wurden sie als Zapfen bezeichnet) funktionieren, denn dort wird beim Synchronisiervorgang der Unterdruck abgegriffen, bzw. die Schläuche aufgesteckt.

Bei älteren MG sind entweder in den Gummistutzen oder in den Flanschen M5 Kreuzschlitzschrauben eingedreht, die vor der Synchronisierung entfernt werden müssen (nachher wieder einschrauben).

Noch besser wird das Ergebnis, wenn vorher die Ventile eingestellt werden. Je größer das Ventilspiel ist, umso kleiner ist der Ventilhub und demzufolge die Gasmenge, die in den Brennraum gelangt. Gar kein oder negatives Ventilspiel führt zu Motorschäden.

Gut synchronisierte Vergaser oder Drosselklappen führen zu einem schonenden, geschmeidigen Motorlauf.

Edited by scout
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...was bedeutet das? Gibts dafür eine deutsche Beschreibng?

 

Schau dir mal die Rubriken des Forums an, eine davon heißt how to

Frei übersetzt heißt das "Wie es gemacht wird"

Dort werden Anleitungen gesammelt, die von Forumsmitgliedern erstellt worden sind.

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Hallo Erich (und auch alle interessierten Schrauber),

 

wenn du von neueren V7 und V9 Modellen mit nachgeschalteten Drosselklappen (2) sprichst, was meinst du damit? Ich kann dies nicht nachvollziehen.

 

Die V7, ich glaube ab BJ 2012 hat nur eine Drosselklappe (Drosselklappenkörper) mit anschließendem Y-Krümmerschlauch, der in die Ansaugstutzen mündet, wobei jeder Zylinder von einer separaten Einspritzdüse versorgt wird; gleichzeitig befindet sich an den Ansaugstutzen direkt vor den Einlasskanälen eine Schraube (vermutlich M5), an deren Öffnung theoretisch und auch praktisch der Unterdruck gemessen werden kann.

Die gleiche Bauart bzw. Bestückung wird auch bei der V9 verwendet; eine Zentralrohreinspritzung gibt es bei diesen Modellen mit Sicherheit nicht, es sei denn, dass verschiedene Bauarten von Einspritzanlagen (bezogen eben auf die neueren Modelle V7 und V9) ausgeliefert werden, von denen ich allerdings bis heute keine gesehen habe.

Soviel ich weiß, hatten die ersten Baureihen der V7 ab 2008, diese 2-fachen Drosselklappenkörper, zB die V7 von Paule, die (ich glaube) ab 2012 auf einen reduziert wurden.

 

Diese ominösen "Schlauchnippel" oder "Zapfen" sind jedenfalls blind und verschlossen, auch wenn es von außen scheint, dass eine Verschlusskappe fehlen würde; bei der Version mit einer Drosselklappe gibt es auch nur einen. Mit Synchronisation hat dieser jedenfalls genau nichts zu tun, eher für irgendwelche besonderen Abgas- und/oder Entlüftungsrückführungen, die für Australien oder den USA seit ewigen Zeiten obligat sind, und für diesen Markt anderweitig bestückt werden. Auch wäre der Innendurchmesser dieses® theoretischen Unterdruckanschlusses(-schlüsse) für eine Synchron-Messung viel zu groß und die Anzeigen würden ziemlich heftig auf- und abzittern.

 

Grundvoraussetzung einer jeglichen korrekten Synchronisation ist immer:

 

1. korrektes Ventilspiel - einhergehend mit einer gleichmäßigen Kompression beider Zylinder im betriebswarmen Zustand;

 

2. Zündung (besonders bei noch kontaktgesteuerten Zündanlagen und auch bei Nachrüstzündanlagen dieser Bauart;

bei ECU gesteuerten Anlagen fällt dies im Regelfall weg);

 

3. erst danach ist die Vergaser- oder Klappensynchronisation durchzuführen und bei sorgfältiger Arbeit auch zufriedenstellend.

Eine null-acht-fuffzehn Aktion ist es allerdings nicht, denn mit der Einstellung "auf gleichmäßig viertel vor zehn" ist es nicht getan;

man muss einen Motor auch "fühlen", und dessen Bewegungen/Reaktionen auch verstehen können, und dazu gehört unweigerlich

auch die Gemischbildung samt Kerzenbild im Rahmen der gesamten Einstellung.

Das soll aber nicht bedeuten, dass der interessierte Schrauber sich nicht darüber trauen sollte; es soll heißen dass jede Arbeit auch ihre

Erfahrung benötigt, und darüber kann auch das beste Werkzeug nicht weiterhelfen und Wunder vollbringen!

 

Nicht null-acht-fuffzehn, aber Übung macht den Meister, so wie überall!

 

 

Hinsichtlich Synchronisation: Schlauchwaage oder Uhren

 

Die gut gefertigte und absolut gleich befüllte Schlauchwaage ist sicher genauer als kostengünstige und schlecht kalibrierte Uhren.

Es gäbe auch noch die Synchro-Methode mit dem direkten Leistungsabfall bzw. -vergleich der Zylinder; ganz ohne Messinstrument und für Schrauber, die ihren Motor, der auch grundsätzlich in Ordnung sein muss, gut fühlen und verstehen, was aber schon in die Profi-Schiene geht.

 

 

Viel Spaß bei der Einstellung

Peter

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Erstmal Danke, dass Du wieder zu Thema zurückkommst !!

 

Ich bin wirklich nicht der Kenner der V7 und V9 Modelle, aber wenn es so wäre (sessantuno), wie du schreibst, dann gäbe es ja nichts zu synchronisieren, um etwas zu synchronisieren, bräuchte es mehr als 1.

 

Ganz schlau werde ich noch nicht daraus:

 

v7_ii_10.jpg

 

Das ist die V7 II und da hast Du Recht, Einspritzdüse am Flansch zum Zylinderkopf (ZK) - aber wo ist die Drosselklappe?

 

anders, bei der V9, da ist in der Nähe vom ZK gar nix zu sehen

 

v9_ii_10.jpg

 

Paule hatte mal ein Bild irgendwo reingestellt vom V9 Motor ohne was drumrum, das wäre jetzt nützlich, vielleicht weiß ja noch jemand wo und kramt uns das mal vor.

 

 

Sehr übersichtlich, bei meiner Bellagio, D=Drosselklappe, Sync=Anschluss für Synch.-Schlauch

Nicht zu sehen, Einspritzdüse führt auch in dieses Alu. - Gehäuse

 

bellas10.jpg

Edited by scout
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Guten Morgen allseits,

 

gleich vorweg: Ich bin von einem Guzzi-Spezialisten meilenweit entfernt und möchte diesen Eindruck auch nicht erwecken; ich beschreibe nur, was von außen her erkennbar ist! Betreffend der Drosselklappe an der V7 II (und vermutlich ab BJ 2012 und V9): Es gibt nur einen zentralen Drosselklappenkörper, der sich gut versteckt unterm Tank befindet und völlig richtig bei dieser Einfachlösung, keine Synchronisation erforderlich macht.

 

Wobei ich möglicherweise doch einem Irrtum unterliege, ist die Einspritzung an der V9: Rein von der Optik könnte auch eine zentrale Saugrohreinspritzung verbaut sein; dagegen spricht jedoch die einzelne Lambda-Messung je Zylinder; mit zentr. Saugrohreinspr. wäre keine zylinderangepasste Treibstoffversorgung möglich.

Oder die Guzzi-ECU errechnet aus 2 Lambda ein Mittel und versorgt daraus beide Zyl. gleichwertig; fände ich aber gerade für Euro 4 und Leistungsausbeute kontraproduktiv.

 

Die V9-Ansaugflansche sind im Gegensatz zu den neueren V7-Ansaugflanschen mit einem Lochblech verkleidet (danke für die Fotos!), somit ist der Blick etwas versperrt. Die Blende an der V9 dient neben der Optik u.a. auch zum Schutz für das Knie, da die Sitzposition an der V9 doch sehr unterschiedlich zur V7 ist.

 

LG Peter

Edited by sessantuno
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Hi Peter,

das kriegen wir noch raus - und wenn es bei den beiden ohne Sync. geht ist es ja auch besser, denn ich habe den Eindruck, dass die Käufer in den wenigsten Fällen "Alte" Guzzisten sind.

Dem Thema hier tut das kaum Abbruch, denn alle anderen müssen synchronisieren.

Mir ist eine Drossel- und Einspritzeinheit pro Zylinder ehrlichgesagt lieben und eröffnet mehr Möglichkeiten.

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Kommenden Mittwoch bin ich zum 10.000er Service in der Werkstätte, dabei werde ich die V9 diesbezüglich näher ansehen und dann berichten!

 

Und auch ganz logisch was du schreibst: Je eine Drosselklappe knapp vor dem Zyl.Kopf bietet von Haus aus bessere Füllung und Leistungsausbeute an.

Vermutlich baut Guzzi aufgrund der relativ geringen Leistung nur eine Klappe ein, weil damit das Auslangen und gleichzeitig eine Vereinfachung samt Kostenersparnis und Fehlerminimierung gefunden wird.

 

LG Peter

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Peter, ich kann mir nicht vorstellen, wie es anders funktionieren soll.

Beim Guzzi V Motor gibt es bei allen eine Kurbelwelle mit einem Hubzapfen, darauf laufen zwei Pleuel.

Das gibt ja eine sehr unorthodoxe, unsymmetrischen Zündreihenfolge vom Gaswechsel in den Brennräumen ganz zu schweigen.

Wer je an einer Vergaser Guzzi eine Abstimmung gemacht hat kennt das Problem.

Eine Versorgung mit einem Vergaser oder einer Einspritzung wurde bisher nur bei Parallel- Twins oder 180° Twins für möglich gehalten, ein Boxer ist ja auch ein Paralleltwin, mit immer symmetrischen Abläufen.

Das hat alles Guzzi nicht.

Über die Elektronik kann man natürlich alles berechnen - nur, Heute misst die Elektronik Luftmengen sogar mit Druckdifferenz und Temperatur vor und hinter dem LuFi - nur Drosselklappen werden immer noch von Hand betätigt - bei Guzzi gibts noch kein Gas - by - wire, also Gasgriff, Potentiometer und Stellmotor an der Drosselklappe.

Wie ohne zwei Drosselklappen eine genaue zylinderselektive Versorgung stattfinden soll, ist mir ein Rätsel, bzw. halte ich aus o.g. Gründen technisch nicht für möglich. Also wissen wir darüber irgend etwas noch nicht. Ich werd das mal im roten Forum fragen, da gibts echt ein paar richtige Experten.

Sonst muss es warten bis Collenberg.

Edited by scout
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Erich,

ich sehe eine oder zwei Drosselklappe(n) nicht als "das" Problem, da sich eine zweite Drosselklappe eher erst in der erzielbaren Höchstleistung bemerkbar macht. Luft bekommt der Motor mit einer Klappe für die erzielte "Normalleistung" der neuen "Mittelklasse" auch noch genug; für mich wäre nur wichtig, dass in jedem Fall eine separate Einspritzdüse pro Zyl. vorhanden ist, und diese Unklarheit werde ich am Mittwoch bei einer V9 hoffentlich klären können!

 

LG Peter

 

 

Nachtrag betreffend V9: Der Motor ist mit einer gleichartigen Einspritzanlage wie bei der V7 II bestückt (Ein Drosselklappenkörper und je eine Einspritzdüse).

Edited by sessantuno
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Das ist ja echt geil dass hier mal wieder über Technik auf sehr hohem Niveau geschrieben wird und die ganze emotionale Sch... sich wieder beruhigt hat!!!

Das hat mich ziemlich genervt.

 

Ich stimme bis jetzt all eueren Überlegungen zum Thema Synchronisation absolut zu!!!!

 

Harald

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Ich war Heute bei Beard in Worms, das ist der GuzziDiag Guru aus dem roten Forum.

Das war Höchst interessant.

Zuerst bekam ich einen Schnellkurs in der Nutzung der Forensoftware GuzziDiag, TunerPro, IAWxxReader, IAWxxWriter

Wozu man die braucht?

Zur Diagnose, zum Auslesen und Löschen des Fehlerspeichers, zum Übertragen der Steuerungssoftware zum und vom Steuergerät, zum Auslesen und Verändern der Fuel- Maps.

Ich bin jetzt sehr gespannt darauf, damit zu arbeiten . . .

 

Danach sprach ich mit Beard über die hier aufgeworfenen Fragen zur V7 I+II und zur V9

Klare Antwort:

KEINE Synchronisation erforderlich.

Er sagte allerdings auch, dass er die Steuerungssoftware beider Modelle für etwas lieblos hält und das man bei beiden große Reserven mobilisieren kann, ohne der Substanz zu schaden.

Für beide gibt es auch Beetle Maps, die man aufspielen kann. http://www.griso.org/ (auch wenn die Seite "Griso" heißt, findet man dort die anderen Modelle)

 

Für mich war das ein Hammertag - so viel gelernt !!

Bei Interesse werde ich ausführlicher darüber schreiben.

Edited by scout
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Das ist ja wirklich interessant, bei V7 II sicher und bei V9 sehr wahrscheinlich! Aber bei den älteren V7 Modellen mit 2 Drosselklappen und Zwischengestänge?? Dann wäre ja bei deiner Bella und anderen getrennten 2-Klappensystemen auch kein Synchro-Bedarf, denn echte Doppelklappensysteme (wie zB echte 1-fach Doppelvergaser aus vergangenen KFZ-Zeiten und ohne Synchro-Bedarf) kenne ich bei Guzzi nicht. Insoweit ist die Ansicht von Beard für mich nicht verständlich, aber ich möchte keine unnötige Diskussion entfachen. Vielleicht hat sich Beard auch nur auf Modelle der letzten 4-5 Jahre bezogen.

 

Wesentlich interessanter finde ich die Software-Angelegenheit, denn dass die V7 Software etwas lieblos, und zwar noch immer auch mit dem vorjährigen Update ist, wird wohl jeder Besitzer spüren, auch wenn sie die Gemischsteuerung unvergleichlich besser im Griff hat, als die originale im Auslieferungsmodus.

 

Aber würdest du eine Software aufspielen, die du nicht kennst und in Wahrheit auch nicht weißt, wer sie geschrieben hat? Der Preis ist mit 100 US Dollar sicher nicht übertrieben teuer, aber um die Software zu überprüfen wäre eine Prüfstandmessung aus Sicherheitsgründen sicherlich sinnvoll. Vielleicht oder auch bestimmt bin ich hinsichtlich von Angeboten aus dem Internet altmodisch ängstlich, denn an wen wende ich mich, wenn es dann doch nicht so funktioniert oder im worst case ein Schaden auftritt? Ich zweifle die Leistung von Beetle nicht an, bin aber skeptisch, denn wer ist Beetle; mit wem habe ich es zu tun? Auf der Homepage lassen sich leider keine Informationen über ein Unternehmen und Firmensitz ableiten. Für mich als Otto Normalverbraucher erweckt das kein Vertrauen. Auch mit dem Risiko, dass ich mich hier zur Lachnummer mache: ich würde lieber zu einem Profi gehen, dem ich auch die Hand schütteln kann!

 

Auch ich habe mit dem Gedanken gespielt, eine andere Software von einem Profi wie zB DÄS oder Lamparth aufspielen zu lassen, wobei der Gewinn vielleicht bei 5, max. 7 PS und einem etwas geraderen Drehmomentverlauf liegt. Der Haken dabei ist, dass diese Mehrleistung nur mit einer nicht genehmigten Auspuffanlage und Zyl.Kopfbearbeitung zu erreichen ist, was ich wiederum hinsichtlich Auspuff nicht möchte. Nur Software bei den neuen zugestopften Motoren bringt relativ wenig.

 

Nochmal: Ich möchte Niemanden sein Können absprechen und es gibt immer 2 Seiten der Medaille; vielleicht finde ich das überzeugend Bessere auch noch!

 

LG Peter

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@ Peter

jetzt läss'te abba den Formalisten raushängen.

Wie hast Du das den früher gemacht, wenn Dir jemand beim Einstellen Deiner Versager geholfen hat - oder gar bei der Bedüsung?

Musste der zuerst ein polizeiliches Führungszeugnis und einen Schufa Auszug bei Dir abgeben? :p:o

Um viel mehr geht es doch hier nicht.

 

Lassen wir doch Klartext reden. Eine Lambda Sonde schickt CO2 Daten an das Steuergerät, welches dann die Einspritzmenge (aber nur bis 4000 1/min, darüber nicht mehr) entsprechend der gesetzlichen Vorgaben berechnet.

Die Beetle Map (und alle anderen auch), sorgen dafür, dass das Steuergerät die Lambda Sonde ABSCHALTET, die sonst berechneten Werte werden durch fest in die Fuel Map eingetragene Werte ersetzt.

Das ist alles und es ist so legal, wie ein lauter Auspuff (den ich nicht mag)

Wenn das im Fahrbetrieb nicht stimmt, wird die Fuelmap korrigiert (Ich frage Beard mal, ob ich solche Tabellen hier reinstellen darf)

Das ist wirklich nix Anderes als früher Vergaser Einstellen.

Eine andere Map aufspielen dauert 5 min - z.B. vor Besuch des Graukittelvereins.

 

Beard und Mark sind in der Szene bekannt, wie bunte Hunde, du brauchst Dich nur in australischen und amerikanischen Foren anzumelden, da tummeln sie sich alle und du bekommst zigfache Rückmeldungen von den Nutzern ihrer Software.

 

Die, die Du als Profis bezeichnest, DÄS, Dynotec usw. haben bestimmt nichts Anderes und beziehen Ihr Wissen auch genau dort.

 

Auf einem Leistungsprüfstand lässt sich Leistung optimieren, nicht, wie ein Motor läuft und da ist es mir lieber, wenn der Programmierer mit möglichst vielen Nutzern in Verbindung steht, die fahren fahren fahren.

Guck doch mal ins rote Forum rein, bei GuzziDiag, das kann man eher vergleichen, wie ein Open Source Projekt. Wenn Du Linux verwendest (heute in fast allen Elektrogeräten) dann ist das eine Software, die von hunderten Leuten weltweit programmiert wird, genauso wie z.B. Open Street Map OSM Navikarten, die den "Profi" Karten mehr und mehr den Rang ablaufen, weil sie nichts kosten und immer besser werden. Das ist die Zukunft.

 

 

Ich werde und muss meine Bella synchronisieren, im Standgas läuft sie nicht ganz synchron. Die Klappen können sich zueinander nicht viel verstellen, weil sie mit einer Stange verbunden sind. Aber die hat ein Einstellgewinde. Das werde ich auch demnächst mal machen. Auf meinem Foto (weiter oben) sieht man ja auch die Schrauben, die man entfernen muss, um die Schläuche anzuschließen.

 

Mit GuzziDiag kann man das wahrscheinlich auch machen, die Klappenöffnung kann man sich in Grad anzeigen lassen, bei der Bella 3,8° und einen Luftmengenmesser hat sie auch. Ich werde mich mal damit beschäftigen, ob man so synchronisieren kann.

Edited by scout
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Hallo Erich,

 

das hat schon alles seine Berechtigung was du schreibst, aber meine Skepsis rührt daher, dass ich für den Hausgebrauch am Heim-PC schon etliche Software legal beim Händler gekauft habe, die bis auf ganz wenige Ausnahmen nie richtig funktionierten; und dann stehe ich als EDV-Laie erstmal an, u.a. auch deshalb, weil ich mit Jahrgang 54 doch schon der älteren Generation angehöre und nicht mit den Nullen und Einsen aufgewachsen bin, auch hatte mein Beruf damit nichts zu tun - eben altmodisch ängstlich weil von EDV-Programmierung keine Ahnung; aber das gehört nicht wirklich zum Thema.

 

Wenn ich deine Zeilen richtig verstehe bedeutet das, dass mit dieser Software eine nicht variable und somit fixe Kennfeldsteuerung in der Fuel Map eingespielt wird, so wie aus der Zeit als es noch keine Lambda-Regelung gab. Ob das legal ist oder nicht, und zusätzlich auch etwas leistungsfördernd ist, stört mich absolut nicht und muss jeder mit sich selbst ausmachen; auch ich bin kein Heiliger. Mir geht es um die grundsätzliche Funktionalität im Alltag und letztendlich auch um unsere Luft, und da spielt halt Lambda die entscheidende Rolle, auch wenn diese hinsichtlich Belastung durch moderne Motorräder nicht gravierend ist.

 

Mir persönlich gefällt eine eigenerstellte oder auch Open Source Lösung trotzdem sehr gut, wenn sie entsprechend gut gemacht und sicher anwendbar ist, das ist nicht die Frage. Wie du schreibst, kann damit auch eine simple Einstellungsarbeit durchgeführt werden - eine super Sache! Was mich daran stört ist, dass Lambda und somit die Abgasregelung ausgeschaltet wird, was für mich ein technischer Rückschritt ist.

 

Schön wäre es doch, wenn eine optimierende Lösung mit Lambda gesucht und gefunden wird, die ohne Zweifel möglich ist. Als Beispiel möchte ich hier eine BMW F 800 R anführen, die ich in letzter Zeit (Modell 2013 und Modell 2015) fahren konnte. Eine derart seidenweiche und kontrollierte Gasannahme samt Leistungsentfaltung von praktisch Leerlauf bis Vollgas an einem Motorrad habe ich bis dato nicht erlebt, und die sind sicher im serienmäßigen Zustand. Das hat mir echt imponiert - Hut ab vor dieser Ingenieurleistung!

 

Logisch auch, wer noch eine gute alte Le Mans oder Ähnliches besitzt und fährt, wird sich darüber keine Gedanken machen und das würde auch ich nicht, aber wir reden ja von zeitgemäß aktuell und Zukunft.

 

Hinsichtlich Prüfstandabstimmung für einen funktionellen Motorlauf verstehe ich deine Ansicht nicht; was spricht dagegen? Das ist hier aber nebensächlich, denn wichtig ist, was dabei herauskommt.

 

Mein Fazit daraus: Ich bleibe dem Grunde nach nicht abgeneigt aber aus den im Letztbeitrag genannten Gründen vorsichtig, und wenn eine eigenständige oder Open Source Software gut funktioniert, warum nicht.

Als Voraussetzung dafür sehe ich, entweder über selbst genügend Wissen und technisches Equipment zu verfügen, oder einen wirklichen Fachmann, den ich kenne und vertrauen kann, denn in jedem Bereich gibt es genügend Fragezeichen, die nicht sonderlich Qualifizierte aufwerfen (leider).

Dabei halte ich auch im Sinne des vorigen Satzes ausdrücklich fest, dass ich den von dir genannten Leuten ihre Qualifikation keinesfalls absprechen möchte, wie käme ich dazu, denn ich kenne weder sie selbst, noch ihre Produkte!

 

In diesem Sinne - viel Erfolg mit deinen Neuerungen!

 

Übrigens habe ich mit deinem Betrag wieder etwas dazu gelernt:

Ich wusste nicht, dass Lambda nur bis 4.000 U/min regelt und auch nicht, dass bei anderer Software die Lambdasonde ausgeschaltet wird!

 

LG Peter

 

PS: In grauen Vortagen war ich einer Derjenigen, den die Leute mit ihren "Versagern und Co" aufgesucht hatten :o; ist aber schon sehr lange her :( - hat aber verdammt viel Spaß gemacht.

Edited by sessantuno
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Hi,

 

mein Baujahr ist 1951 :p:p:p

das hat damit nix zu tun, sondern wie neugierig man ist

Und gestern war ein Tag, so richtig nach meinem Geschmack, mir gingen ein paar Kronleuchter an, bei dem, was ich gestern über Steuerungen erfahren habe. Das hat schon einige lose Enden zusammen gebracht.

Bei unseren Motoren dient die Lambda Sone nur zur Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte und behindert den Motor in der Kraftentfaltung.

Wobei - und das ist nicht nur bei Guzzen - ohne Lambda Sonde braucht der Motor weniger Sprit, bei verbesserter Kraftentfaltung.

Ich hab da schonmal so Gedanken, als ob das ein riesengroßer Beschiss ist.

Diese Gesetze haben doch nur dazu geführt, dass die Lebensdauer unserer Fahrzeuge zwar erhöht wurde, wir sie aber immer weniger lange nutzen können. Die Spitze wäre ja, wenn das Gangsterstück durchgesetzt würde mit der blauen Plakette. Da wird dann die böse Fa. VW nachträglich belohnt dafür, dass wir uns statt der grünen Schwindelautos - neue kaufen müssen, mit blauer Plakette.

Wer füllt denn da gerade wieder seine Taschen ??

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Ist ganz klar Erich und durch die gesetzlichen Bestimmungen ist dies für die Hersteller eine sehr komplexe Anforderung, die mehr oder weniger gut gelingt. Das Ziel ist "Blümchenduft" aus dem Auspuff mit den bekannten Auswirkungen; das war aber vor 30 Jahren genauso, wobei die heutige Technik im Sinne von bereinigten Abgasen bei gleichzeitiger guter Leistung den damaligen Ergebnissen haushoch überlegen ist; ist auch so richtig und gut.

 

Hinsichtlich "Beschiss" denke ich ähnlich; aber finden wir mehr als 1.000 Personen, die gemeinsam gegen diese internationale Lobby, die ja nun wirklich überall vertreten ist, in den Ring steigt? Und wenn, wäre ein derartiges Unterfangen gegen diese Macht ziemlich aussichtslos!

 

Bezüglich meiner Neugier: Die ist schon da, aber wieder erst nach rund 30 Jahren, in denen ich Motor und diverse Neuentwicklungen die heute Standard sind, nur mehr entfernt beobachtet und auch mitbekommen habe; meine Berufsausrichtung war völlig anders und hat "120%" gefordert. Du merkst das auch daran, dass ich "LAMBDA" mind. 3x falsch geschrieben habe ohne das es mir aufgefallen ist :( .

 

Diese ganzen und heute gängigen OBD-Methoden sind schon was Feines, wenn sie auch richtig funktionieren; was jeder kennt wenn der Computer "alles ok" anzeigt und sein Fahrzeug trotzdem spinnt .....!

 

Hoffen wir das Beste und das uns die Macht nicht erdrückt; gängeln tut sie uns ohnehin seit ewigen Zeiten!

 

LG Peter

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@ Erich

 

Die Beetle Map (und alle anderen auch), sorgen dafür, dass das Steuergerät die Lambda Sonde ABSCHALTET, die sonst berechneten Werte werden durch fest in die Fuel Map eingetragene Werte ersetzt.
Wenn das im Fahrbetrieb nicht stimmt, wird die Fuelmap korrigiert. Das ist wirklich nix Anderes als früher Vergaser Einstellen.

 

Eine Lambdaregelung hält das Benzin-Luft-Gemisch in den verschiedenen Lastzuständen konstant. Nicht mehr und nicht weniger.

Ohne sie laufen unsere Motoren je nach Last zu fett oder zu mager. Genau wie zu Vergaserzeiten.

 

Meine Dellortos wurden mit einem Lambdamessgerät abgestimmt. Die richtige Bedüsung zu finden und die Nadel im 1/100 mm Bereich zu schleifen war zwar sehr aufwändig, hat sich aber gelohnt. Trotzdem kann dieses Verfahren niemals so genau sein wie eine Lambdaregelung, vorausgesetzt sie ist sauber programmiert und arbeitet perfekt.

 

Wenn wie beschrieben die Lambdaregelung außer Betrieb gesetzt und mit Festwerten gearbeitet werden soll, MUß das dringend fahrzeugspezifisch kontrolliert werden!!!

Ein festgeschriebenes Einspritzprogramm kann nicht unterscheiden zwischen Serienluftfilter oder K&N, offener oder geschlossener Luftfilterkasten, Serienstreuung von z.B. Temperatursensoren oder Drosselklappenpotentiometern, Werkseitigen oder Zubehörauspuffanlagen, Kat oder kein Kat, ....

 

Da bei uns allen der Poposensor nicht genau genug arbeitet empfiehlt sich zur Kontrolle mindestens die Lambdamessung um Motorschäden vorzubeugen. Ein Leistungsprüfstand um die Leistungs- und Drehmomententfaltung über das nutzbare Drehzahlband festzustellen ist auch nicht überflüssig. Nur mit diesen Daten kann ein Mapping korrigiert und auf das jeweilige Fahrzeug angepasst werden. Meiner Meinung nach wäre es leichtsinnig das nicht so zu tun.

Übrigens: Nach jeder Änderung am Motor, Ansaug- und Abgassystem, muss dieser Vorgang wiederholt werden.

 

Für mich stellt sich die Frage, warum man so etwas tun sollte.

Ein Leistungsfetischist kauft keine V7 die ihre Standfestigkeit aus der geringen Leistung bezieht um sie nachher 'aufzumachen'.

Selbst mit einem anderen Mapping, ohne flankierende Maßnahmen, ist da kaum etwas heraus zu holen. Egal ob mit oder ohne Lambdaregelung.

Wer tatsächlich Leistung sucht, und Guzzi treu sein möchte, wählt einen Motor der sie ab Werk schon bietet und Potential hat um noch mehr daraus zu machen.

Dazu genügt es aber niemals nur das Mapping zu ändern. Und man muss Euros in die Hand nehmen, denn dann gilt die Regel: richtig oder garnicht.

 

Alle anderen freuen sich wenn der Motor läuft ohne sich zu verschlucken, über das kribbeln im Lenker und den Rasten und über den Sound der über Bauch und Ohren wahrgenommen wird.

 

Die linke zum Gruß,

Harald

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Ist ja schön und gut, was Du schreibst - nur, das was du da angreifst, macht JEDER Lambda geregelte Motor, oberhalb von 4000 1/min

Die Fuel Map von Beetle unterscheidet sich nur da von einer originalen, wo Fehler bekannt waren und behoben wurden.

Vielleicht habe ich es auch undeutlich ausgedrückt, alle Werte der übrigen Sensoren, Temparatur, Luftdruck usw. werden natürlich weiter von der Steuerung verarbeitet.

Ich habe lediglich von Lambda off geschrieben.

 

Hier geht es lediglich darum, den sonst "aus dem Keller" mit Drehmoment antretenden Zweizylinder Motoren das wiederzugeben, was durch die Lambda Sonde weggeregelt wird.

 

Was die Motorschäden angeht, da haust Du aber gewaltig auf die Tonne.

Meine R90S von 1973, mit 67 PS, einem schrottigen Fliehkraftregler und 38er Del L'orto Vergasern kam ohne den ganzen von Dir aufgezählten Klimbim aus. Die hat nie einen Leistungsprüfstand gesehen.

Ich wohne in der Eifel und sehe JEDEN Tag Testfahrer von FEV (größter Motorenentwickler in Europa), das ist also alles überflüssiges Zeug, was die machen? NEE !!

Die tun das, was erforderlich ist, Fahrsituationen testen und aufzeichnen.

Ein Leistungsprüfstand tut das, was er soll, Leistung messen. Der kann Dir z.B. nicht sagen, warum ein Motor beim Verzögern vor einer Ampel ausgeht, weil er das nicht simulieren kann.

Immerhin gab es schon Einspritzermotoren, als noch keine Lambdasonden eingebaut wurden

Edited by scout
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