deamoto Posted 5 hours ago Share Posted 5 hours ago Hallo liebe Guzzi-Gemeinde, Vor einiger Zeit habe ich in meiner Vorstellung bereits mal meine 250er gezeigt. Meine Interpretation einer leichten Ende-der-60er Rennmopete für die Straße. Nun ist nach einer ewigen Odyssee das Projekt, soweit man das je mal behaupten kann, durch die ewig erwartete TÜV-Abnahme abgeschlossen. Lange Zeit habe ich nach einem Prüfingeneuer bzw. einer befähigten Einrichtung umgesehen, welche sich zumindest einmal dem Versuch annimmt. Anbei also ein paar Bilder und eine genaue Aufschlüsslung der umgebauten Komponenten etc. Umbauzeit: Mitte 2020 - Mitte 2025 inkl. mehrfach eskalierenden weiteren Umbauideen (Gabel, etc.), dem Abstimmen und der TÜV-Odyssee. Eintragungsrelevant - steht so im Fahrzeugschein: EZ. 1974 231cc Leistung: 38PS bei 8850 U/min / 32NM bei 7950 U/min Standgeräusch: 106db Fahrgeräusch: 84db Leergewicht: 115kg Vergaser: 2x Dellorto VHSH30 Luftfilter: Einzelfilter 2x Marchald Ø100mm/Anschluss: 65mm Auspuffanlage: Jolly Moto Reifen: VO: AVON 90/90-18 M/C 51V TL Roadrider MKII / HI: AVON 100/90-18 M/C 56V TL Roadrider MKII Fußrastenanlage: Moto-Italia Typ RD Lenker: Stümmellenker Tommaselli Ø35mm Gabel: Ceriani GP35 Ø35mm Im Detail: Bremsanlage Die Bremsen entsprechen der Serie mit neuen modernen Reibbelägen. Diese waren auch an leistungsstärkeren Maschienen serienmäßig verbaut. Waren auch an Fahrzeugen höherer Leistungsklassen montiert. Auch wurde die Vorderbremse vom Typ Grimeca 180mm Doppelsimplex an Umbauten von AME für großvolumige Chopper angeboten. Wie in der Serie hat die vordere Bremse keinen Bremslichtschalter. Die Hintere hat wie serienmäßig eine Betätigungserkennung und löst das Bremslicht aus. Der Bremslichtschalter ist aus dem Zubehör, wird über Federspannung entsprechend des serienmäßigen Umlenkhebels des Bremsmechanismus ausgelöst und ist einstellbar. Fahrwerk Die Gabel wurde durch eine breitere Ceriani Gabel GP35 (zuvor 32mm nun 35mm) ersetzt. Das beste was es in den 60/70er gab. Diese wurde im Rennsport in allen Klassen verwendet und auch zum Beispiel Serienmäßig an der Hercules Wankel 2000 verbaut. Die hinteren Federbeine sind aufbereitet und original. Amaturen Es ist das originale funktionstüchtige Tachometer verbaut - mittig positioniert. Die Stümmellenker, Kupplungs- und Bremsamaturen sind von Tommaselli und waren auch an MV Agusta 350 Sport / 750s von Anfang 1970 verbaut. Die Fußrastenanlage ist eine Moto Italia Anlage welche zuhauf an alten Motorrädern aller Marken verbaut werden und wurden. Ich bekam eine gepflegte goldene im Netz und polierte alle Fronten - macht was her. Selbstverständlich ist die Freigängigkeit gewährleistet und ohnehin ist alles vollständig einstellbar. Ein originaler Zentralschalter der Firma Aprilia (damals noch kein Fahrzeughersteller sondern Erstausrüster für Elektrikteile) einer MV Agusta 750S für Licht/-hupe, Blinker, Hupe und KillSwitch ist montiert und fachgerecht verdrahtet. Ein Rückspiegel wird am linken Lenkerstümmel montiert. Dieser ist von Cuppini (alter italienischer Vespa-Zubehörausstatter) mit Prüfzeichen. Beleuchtung/Elektrik Die Beleuchtung ist bis auf den originalen Moto Guzzi Frontscheinwerfer einer Falcone mit Komponenten von Motogadget umgesetzt, haben ein Gutachten und sind entsprechend der Vorgaben montiert - sind weitverbreitet. Der Unauffälligkeit zu Liebe sind hier Miniblinker mit 2in1- (Blinker/Tagfahrlicht) bzw. 3in1-Funktion (Blinker/Schlusslicht/Bremslicht) samt gedrehter Abstandshülsen verbaut. Bin normalerweise kein LED-Fan an alten Motorrädern aber sie fallen eben wirklich überhaupt nicht auf und sind daher für den Look bestens geeignet. Über dem Kennzeichen ist eine Standard-LED-Kennzeichenleuchte mit Prüfzeichen montiert und ein Reflektor unterhalb des Kennzeichens direkt am Kennzeichenhalter (zum Zeitpunkt der Bilder noch nicht montiert gewesen) Das Fahrzeug wurde mittels moderner Zünd-/Generatoranlage auf 12V Bordnetz umgerüstet. Die kleine Lithium Ionen Batterie sitzt unter der Sitzbank hinter dem Sicherungskasten. Der Kabelbaum ist eigens angefertigt. Räder Die Felgen sind original, wurden ausgespeicht, aufbereitet, gepulvert, zusammengebaut und zentriert. Bei den Reifen handelt es sich um moderne AVON (90/90-18 M/C 51V TL Roadrider MKII 100/90-18 M/C 56V TL Roadrider MKII). Fahre ich auch der V7 Sport und sind meiner Meinung nach am schicksten. Aufbau/Rahmen Der Tank ist von einer MV Agusta 125 Sport, die Sitzbank ist von Giuliari (auch italienischer Traditionshersteller) für Lambretta, von mir entsprechend befestigt worden und Klappbar um an die Minimalelektrik oberhalb des Rahmendreiecks zu kommen. Den Klappmechanismus und das Schloss/der Hebel sind von der Lambretta übernommen. Hierzu wurde eine zusätzliche Querstrebe (Gebogenes Flachprofil) im Heckbereich eingeschweißt. Am Rahmen wurden sonst lediglich 4 kleine Halter für die serienmäßigen Seitenbleche vor dem Rahmendreieck entfernt. Dann wurde entlackt und pulverbeschichtet. Der originale Kettenschutz ist vorhanden. Der Nummernschildhalter und die Kennzeichenleuchte sind am gekürzten originalen Heckblech/Kotflügel montiert. Ein Buzetti Universal-Seitenständer ist linksseitig am Rahmenunterzug montiert. Das serienmäßige Lenkradschloss funktioniert tadellos. Motor Der Motor wurde komplett zerlegt - Die Zylinder, der Zylinderkopf, der Kurbeltrieb und das Getriebe wurden demontiert, bewertet, neu gelagert/abgedichtet und fachmännisch wieder zusammengebaut. Die Steuerzeiten wurden nicht geändert. Lediglich die Überströmer bzw. Gasführungen wurden entgratet. Auspuff und Vergaßer entsprechen nicht der Serie. Es ist eine Jolly Moto Anlage (ein Traditionshersteller aus Italien für Zweitakt-Auspuffanlagen), sowie Vergaßer von Dellorto vom Typ VHSH30 verbaut. Die Vergaßer kommen aus dem Kartsport und werden, wie Jolly Moto Resonanzanlagen auch, oft an Aprilia 250 RS usw. nachgerüstet da sie sehr feingliedrig bedüsbar/abstimmbar sind. Ich habe das Motorrad bereits auf dem Prüfstand abgestimmt und das gute Stück hat etwa 38PS. Zur Eintragung war das Leistungsdiagramm relevant. Sie ist jetzt auch im Teillastbereich etc. abgestimmt und fährt souverän. Es geht sicher noch etwas besser aber Kosten/Nutzen stehen in keinem Verhältnis. Emission Lautstärkentechnisch ist sie vor allem wenn sie kalt ist etwas lauter aufgrund der Dichtigkeit der Federgespannten Auspuffanlage. Im warmen Betriebszustand ist sie bei normaler Fahrweise humanverträglich fortzubewegen. Serienmäßig waren die eher rau und lautstark, vorallem wann man sie dreht und meist brauchen sie erstmal Drehzahl um vom Fleck zu kommen, da Schlitz- und nicht Membrangesteuert. Klar, in der heutigen Zeit ist sie für den Standard-Passanten im Straßenverkehr ein Störfaktor. Sie ist nicht zu „überhören“ 🤣 Sie ist für kleinere Ausfahrten am besten fernab der Gesellschaft gedacht und nicht um täglich durch Downtown zu bummeln… 4 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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