Hallo Mike,
ich habe 2017/2018 meine Ventile einstellen wollen. Erster Befund: Einstellschrauben an den Kipphebeln und kein Fähnchen oder Schlitz zum einstellen vorhanden. So erfuhr ich, dass ich einen PI-Motor als Ersatz für meinen ersten erhalten habe.
Also habe ich mich mit diesen Motoren mal befasst. Die Meinung, die du hier vertrittst - FINGER WEG VON PI-MOTOREN !!! - kann ich nicht teilen.
Hier eine kleine Abhandlung, die ich von einer Guzzi-Werkstatt erhalten habe. 2. Bild unten: Eigenkonstruktion zum Stößelein- und -ausbau.
1. Kolben auf oberen Totpunkt des jeweiligen Zylinders stellen. Einlass- und Auslassventil muss geschlossen sein.
Markierungen (unter dem Stopfen rechte Motorseite) auf Anlasserkranz beachten („S“ = OT linker Zylinder, „D“ = OT rechter Zylinder).
1. Die Feststellschrauben der Kipphebelwellen entfernen, Wellen rausziehen und Kipphebel abnehmen. Achtung: Scheiben und Feder mitnehmen! Stößelstangen rausziehen. Mit Hilfswerkzeug (Selbstbau) Hydrostößel
herausholen.
2. Anstelle des Hydrostößels kommt ein fester Einstellstößel, 32,00 mm lang [bild unten](drehen lassen), zum Einbau. Einstellstößel, Stößelstange und Kipphebel werden nun vollständig montiert.
Nun ein Ventilspiel von 0,5 mm einstellen und die Kipphebelschrauben kontern. Die Einstellschrauben dürfen ab jetzt nicht mehr verstellt werden.
3. Danach die Kipphebel, Stößelstange und Einstellstößel wieder demontieren.
4. Nun einem kleinen Dorn (ich habe einen Inbusschlüssel verwendet) in die obere Bohrung der Hydrostößel etwas schräg einführen und das Federventil des Stößels leicht entlasten. Gleichzeitig den Stößel mit den Fingern
zusammendrücken.
Diese Arbeit ist so lange zu machen, bis kein Öl mehr aus der seitlichen Bohrung der Hydros austritt. Die Hydros sind nun mit den Fingern leicht zusammendrückbar!
5. Jetzt Hydrostößel, Stößelstangen und Kipphebel einbauen.
Die Kipphebel benötigen etwas Druck von oben, wenn die Kipphebelwellen eingeschoben werden, da der Federwiederstand der Hydros überwunden werden muss.
6. Wenn die Werte stimmen, Ventildeckel montieren und Motor starten. Die Stößel füllen sich dann bei mäßiger Drehzahl (im Standgas) mit Motorenöl.