Hallo zusammen,
gerade erst registriert und schon ein eigenes Thema aufmachen…
Ich hab ein hartnäckiges Problem mit einer Nuovo Falcone Militare, die ich nach 12 Jahren Stillstand wieder zum Leben erweckt habe. An einer Sache scheint nun das ganze Projekt zu scheitern: das miserable Startverhalten.
1. Es gibt zwei Szenarien:
1.1) Äusserst selten springt sie bei kaltem Motor und gezogenem Choke beim ersten Tritt an. Wenn, dann reagiert sie auch normal auf veränderte Choke- und Gasgriffstellung. Aber in den meisten Fällen bleibt es bei einem heftigen Patschen (aus dem Vergaser?) und alle darauf folgenden Startversuche erfolgen ohne hörbare Zündung. Irgend wann ist dann auch die Kerze nass.
1.2) Als Alternative kann ich dann mit endlosem Treten ohne Choke und ohne Gas dem Motor ein paar Zündungen entlocken. Mit viel Glück und wiederholtem Treten läuft sie dann sehr zaghaft mit vielleicht 300 rpm (die Ladekontrolleuchte brennt dabei konstant). Es dauert dann aber einige Zeit bis sie Gas annimmt. Vorher darf man am Gasgriff oder Choke nicht mal „zupfen“, sonst geht sie sofort aus.
Wenn sie dann mal tatsächlich läuft, gibt es nichts mehr zu bemängeln. Gasannahme, Leerlauf (600-700 rpm), Leistungsabgabe, alles in Ordnung. Das Starten des warmen, mit wenig Gas, oder des heißen Motors mit viel Gas gelingt immer mit ein bis zwei Tritten.
Die relevanten technische Daten, bzw. Zustand beim Erwerb, sind:
Hubraum: Standard
Verdichtung: erhöht
Schwungmasse: reduziert
Luftfilter: Standard
Zündung: Moto Witt DMC/2
Zündkerze: NGK B6ES (Das Kerzenbild entspricht der jeweiligen Vergaserbestückung)
Vergaser: VHB 30 CD (aus MG Zweizylinder wg. Beschleunigerpumpe, angeblich ein gängiger Umbau)
- Hauptdüse: 125
- Leerlaufdüse: 50
- Starterdüse: 80
- Nadel: V9, unterste Kerbe, etwas abgezogen im konischen Bereich
- Schieber -50
-Zerstäuber: 265
2. Folgende Maßnahmen habe ich bisher ergriffen:
2.1) Vergaser
Leerlaufdüse 50, 53 und 54 verbaut und getestet
Nadel V4 und V9 verbaut und getestet
Nadelposition 1-3 getestet
Beschleunigerpumpe mit Hauptdüse neu
Chokedüse 50, 60 und 80 verbaut und getestet
alle möglichen Düsenkombination durchprobiert
2.2) Zündung:
Zündkerze, Kerzenstecker, Zündkabel und Zündspule gewechselt.
andere Wärmewerte (höhere Wärmewerte neigen zum Verrußen)
div. Zündkurven eingestellt und getestet
Zündzeitpunkt an DMC mit Stroboskop geprüft.
Probehalber Zündzeitpunkt auf spät verschoben
2.3) Mechanik:
Kompression geprüft
Ventilspiel geprüft
Ansaugkrümmer auf Dichtheit geprüft, Dichtung erneuert, auch Schraubenkopfdichtungen
Benzinfilter mehrmals gewechselt.
2.4) sonstiges:
Versuchsweise ein Vergaser VHBT 30 aus meiner funktionierenden 850GT mit fast identischer Düsenbestückung und Klappchoke angebaut.
Mit keiner der Maßnahmen konnte ich eine signifikante Änderung/Verbesserung feststellen. Subjektive bin ich der Ansicht, das Startverhalten hat sich eher verschlechtert. Ursprünglich neigte die Falcone auf den ersten Kilometern mit kaltem Motor zum Stottern (Überfettung?) Seit dem Wechsel auf eine Zündkerze mit niedrigerem Wärmewert scheint das Problem behoben.
Der Umbau auf VHB 30 und die aktuelle Bestückung erfolgte bei Jürgen Lambrecht vor ca. 1.000 km. Ich selbst bin seit der Wiederinbetriebnahme davon 600 km gefahren, davon auch mal 200 km am Stück, ohne irgendwelche Auffälligkeiten.
Meine erste Frage betrifft nun das Verhalten des Mototr, wenn wie unter 1.2 gestartet und dann ausgeht, wenn:
- am Gasgriff minimal gedreht wird (Abmagerung?)
- wenn der Choke minimal gezogen wird (Überfettung?)
Passt nicht zusammen, oder unterliege ich hier einem Denkfehler.?
Ansonsten, mit welchem Ansatz könnte ich weiter suchen?
DCM Zündung tauschen?
Vielen Dank und Grüße
Walter