Hallo liebe Guzzifreunde,
ich will es mit der Vorstellung nicht übertreiben. Die Welt liest mit.
Es muß um 1992 gewesen sein als ich regelmäßig zum nahegelegenen Einkaufsmarkt gegangen bin. Das Feierabendbier und die üblichen Knabbereien im Gepäck fiel mir hin und wieder ein Motorrad am Straßenrand auf das irgendwie anders aussah als die Anderen. Moto Guzzi stand auf dem Tank. Hmm..was ist das den, sieht gut aus...barock, klassisch, schön und der Motor...geil. So ging das eine ganze Weile und gelegentlich sah ich einen Typen daran fummeln, putzen oder schrauben. Als nur gucken nicht mehr genügte und meine Neugier wuchs sprach ich ihn an. Nach einem längeren Gespräch und einige Wochen später ging ich dann zum glücklicherweise nahegelegenen Guzzihändler und bestellte eine California III blind bzw. ohne Probefahrt.
Im Frühjahr 1993 war es dann soweit eine Guzzi stand bereit meine zuvor verkaufte Yamaha FJ 1200 zu ersetzen.
Hurra!!! Da war es endlich, das Gefühl nach dem ich mich gesehnt hatte. Eine Rappelkiste die bebt und lebt. Motorradfeeling pur. Keine Nähmaschine, nein ein Doppeldecker. Das ist übringens genau die Beschreibung die ich immer liefere wenn mich jemand fragt "wie ist die denn so" Genau so!
Nach gut 27.000km trennten sich unsere Wege da ich mir einbildete ich bräuchte mal was leichtes. Es packte mich kurzfristig ein "350cc Endurofieber". Doch der Guzzivirus hatte mich gepackt und ist doch ziemlich resistent gegen Medizin aus Japan. Was hatte ich getan. Meine geliebte Cali verkauft. Ich Depp!
Eine Cali musste her:
Es war 1995 als ich zum zweiten mal in Sachen Cali vorm Tresen meines mittlerweile gut bekannten Guzzihändlers stand. Da es die IIIer nicht mehr gab musste ich leider eine 1100i bestellen. Ich wartete und wartete und telefonierte und wartete. Nachdem sich der Sommer langsam dem Ende zu neigte sprach ich mit meinem Händler. Ich wollte vom Kauf zurücktreten. Sybille Länge (ehem. Moto Spezial) hatte mir eine Cali in Italien vermittelt, die ich nur noch abholen musste. Mein Händler war natürlich wenig begeistert. Das tat mir auch wirklich leid.
Einige Tage später und kurz vor meiner geplanten Fahrt nach Italien überraschte mich der Händler meines Vertrauens mit einem Angebot. Eine fast neuwertige Cali III Bj 90 EZ 93 und 3050km auf dem Tacho. Es war ja mittlerweile 95 aber egal. Das war Schicksal dachte ich. Das ist kein Zufall. Kaufen!
Gekauft, HTmoto-optimiert. Speziell lackiert, viel gefahren. Jede Menge Guzzi-Treffen hier und im europäischen Ausland besucht. Viele schöne Geschichten erlebt. Guzzigeschichten. Das sind Geschichten die man nur mit einer Guzzi erleben kann. Grüssse nach Cuneo!
2003 Kinderpause d.h alle 2 Jahre zum TÜV und 3-400km mehr nicht.
Ich habe sie noch, meine geliebte Cali. Die große Liebe meines Motorradlebens. Die mittlerweile etwas älteren unter euch haben sie vielleicht schon mal auf einem Treffen gesehen. Liebe Grüsse.
Es geht wieder los. Der Sohn ist mittlerweile 13 und fährt gerne mit.[ATTACH=CONFIG]7153[/ATTACH]
Ich wünsche allen Guzzisti eine gute, unfallfreie Fahrt und freue mich schon auf ein Wiedersehen am Straßenrand oder auf einem der zahlreichen Treffen.
Bis bald!