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Reifen selber wechseln und auswuchten


Harun_Antalya

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Hallo Traktorfahrer, :classic_biggrin:

Wie hab ich mich gefreut, dass der Auswuchtbock letztlich doch den Weg zu mir nach Antalya gefunden hat. Es hat 2 1/2 Jahren (COVID sei Dank) gebraucht. :classic_biggrin: 

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Egal, das Ding will genutzt werden. :classic_smile: Der olle Vorderreifen ist ohnehin hinüber und hart wie Holz. Ein neuer liegt schon seit gut einem Monat im Regal. 

Jetzt will ich nicht viel über Reifenwechsel mit Montiereisen schreiben, das hatte ich schon mal mit einer Fotostrecke:

 

Das Vorderrad ist in 2 Minuten raus, wer faul ist und drei Hände hat, kann den Bremssattel dran lassen. Ich mach ihn ab, sind ja nur zwei Schrauben.

Das notwendige Werkzeug hält sich in Grenzen.

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Hab übrigens einen richtig feinen Ventilschlüssel gefunden.

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Den ollen Luftfilter klemm ich zwischen Lenker und Bremshebel... Zu schnell kommt man versehentlich dran und schon sitzen die Bremsbeläge aufeinander 

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Und damit sie auch wirklich offen bleiben noch schnell ein Schraubenschlüssel zwischen die Bremsbeläge.

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Den Reifen runter wie gehabt...

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Ich leg beim Abziehen einen alten Reifen (oder den neuen, der drauf soll) drunter, damit die Bremsscheibe nicht krumm wird. 

Auswuchten per Hand:

Zuerst die Felge mit Schlauch einspannen und den schwersten Punkt auf der Felge markieren.

Dann den Mantel drauf. Beim Metzeler zeigt ein roter Punkt auf dem Mantel die leichteste Stelle, der kommt an die schwerste Stelle der Felge.

Das kann je nach Reifenmarke andersfarbig sein, doch üblicherweise sind Reifen an der leichtesten (oder schwersten) Stelle markiert. Infos dazu findet man schnell im Netz.

Bei meiner Felge ist es der Punkt, an dem das Ventil sitzt.

Langsam gedreht bleibt das Rad auf dem Auswuchtbock mit der schwersten Stelle unten stehen... 

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Durch Verdrehen des Mantels auf der Felge kann man schon etwas ausgleichen. Wie auch immer... das hat noch niemand auf einer Profi Auswuchtmaschine bei irgendeinem meiner Reifen gemacht. :classic_biggrin:

Der restliche Ausgleich dann mit Klebegewichten ganz normal. (Bremsenreiniger nimmt den Schmier weg)

2x5 Gramm (einer links,einer rechts) haben bei mir gereicht :classic_smile:

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Der erste Eindruck vom Metzeler Lasertec : deutlich besser als der Pirelli. 

 

und jetzt erstmal Finger schrubben :classic_biggrin:

Grüsse Harun

 

 

 

 

 

 

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Vielen Dank, bei dir lernt man immer wieder was dazu. Wozu sind die anderen Seiten am Ventilschlüssel? Innen- und Außengewinde Nachschneiden? Habe auf dem S50 schicke Ventilkappen mit integriertem Ventilschlüssel.

MfG Andreas

Edited by GoulArsch
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Moin Harun,

danke für die tolle Anleitung und Bebilderung.

Gruß

Holger

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vor 8 Minuten schrieb GoulArsch:

Wozu sind die anderen Seiten am Ventilschlüssel?

Genau ..

Stift zum Luftablassen...

Gewinde zum Nachschneiden, Spitze um die Fingernägel sauber zu machen :classic_biggrin: 

Grüße

Edited by Harun_Antalya
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vor 2 Stunden schrieb Harun_Antalya:

urch Verdrehen des Mantels auf der Felge kann man schon etwas ausgleichen. Wie auch immer... das hat noch niemand auf einer Profi Auswuchtmaschine bei irgendeinem meiner Reifen gemacht. :classic_biggrin:

Erinnert mich irgendwie daran, wie ich Reifen auf die Felgen unserer kleinen Vereins-Maschine ziehe. Bei dem kleinen Flieger pinseln wir auch immer Rutschmarken auf Felgen und Mäntel, um sofort sehen zu können, ob der Mantel über die Felge gerutscht ist und so das Ventil droht aus dem Schlauch zu reißen.

Warum bloß habe ich noch nie Rutschmarken auf Motorrad-Rädern mit Schlauch gesehen? 🤔

800px-Fahrwerk_Cessna_Rutschmarke_001.JP

Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fahrwerk_Cessna_Rutschmarke_001.JPG

Ich meine diesen grünen Strich über Felge und Mantel.

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vor 17 Minuten schrieb cbk:

Erinnert mich irgendwie daran, wie ich Reifen auf die Felgen unserer kleinen Vereins-Maschine ziehe. Bei dem kleinen Flieger pinseln wir auch immer Rutschmarken auf Felgen und Mäntel, um sofort sehen zu können, ob der Mantel über die Felge gerutscht ist und so das Ventil droht aus dem Schlauch zu reißen.

Warum bloß habe ich noch nie Rutschmarken auf Motorrad-Rädern mit Schlauch gesehen? 🤔

800px-Fahrwerk_Cessna_Rutschmarke_001.JP

Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fahrwerk_Cessna_Rutschmarke_001.JPG

Ich meine diesen grünen Strich über Felge und Mantel.

Hallo,

also das ist ja ganz einfach.

Weil Motorraddfahrer geradeaus fahren und nicht mit quer stehendem Heck landen.

Nicht ganz ernst gemeint, aber das"Verdrehmoment" bei plötzlichem Bodenkontakt dürfte etwas höher sein als bei einer Vollbremsung eines Kraftfahrzeuges.

Bin kein Physiker aber vielleicht kannst du ja auflösen.

Grüße.

Commander

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@cbk 

Denke, dass ein Mantel beim Motorrad erst dann rutschen kann, wenn der Luftdruck unter 1 bar geht. Bei Flugzeugreifen? Da bin ich nicht kompetent.

Bei dem neuen Motorradreifen ist mir heute zudem aufgefallen, dass er innen nicht glatt ist, sondern eine sehr plastische Struktur hat. Auch das gibt Reibungswiderstand. Vielleicht trügt mich meine Erinnerung, doch meine ich dass dies vor 20-30-40 Jahren (scheis... bin ich alt :classic_biggrin:) nicht so war..

Wie auch immer wirkt das nur bei Felgen mit Innenschlauch.

Wenn bei mir der Luftdruck im Reifen unter 30psi ist, dann schwimmt er... Das ist noch ganz weit weg von einem Luftdruck, bei dem der Mantel rutschen kann..

Denke, daher gibt es keine Markierungen auf Motorrad Reifen...

Grüße

 

Edited by Harun_Antalya
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vor 45 Minuten schrieb commander:

Weil Motorraddfahrer geradeaus fahren und nicht mit quer stehendem Heck landen.

Nicht ganz ernst gemeint, aber das"Verdrehmoment" bei plötzlichem Bodenkontakt dürfte etwas höher sein als bei einer Vollbremsung eines Kraftfahrzeuges.

Wird wohl so sein. Wir fliegen jedenfalls auch mit ca. 2 bar in den Reifen. Üblicherweise setzen wir mit den kleinen Vögeln mit ca. 100km/h auf. Beim Aufsetzen wird das stehende Rad in einer Zeit von praktisch null aus dem Stand auf diese Geschwindigkeit beschleunigt. Bei schnellen Landungen ohne Landeklappen sind auch schon mal 160km/h angesagt, ein Spitzenreiter hat es mit Rückenwind gar auf 180km/h getrieben, was bei einem Abrollumfang von 1,06m ca. 50m/s oder 50 u/s bzw. 3.000 U/min entspricht... und das auf den kleinen 6 Zoll Felgen.

Drum qualmt es ja auch beim Aufsetzen immer so. Die Reifen blockieren nicht wegen einer Vollbremsung sondern wegen ihrer eigenen Massenträgheit, weil sie eben nicht in einer Zeit von null aus dem Stand auf das Tempo beschleunigen können.

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Ich hatte mich auch schon verschiedentlich gefragt, warum es nicht möglich sein sollte, die Räder des Fahrwerks kurz vor der Landung irgendwie in Vor-Rotation zu versetzen. Das würde doch sicher den Verschleiß reduzieren ... und den Qualm. Das stinkt und sieht nicht aus 🙃

Bei "heavy" LFZen sind das ja nicht unerhebliche Massen, die von jetzt auf gleich in Schwung kommen.

Montagsgrüße an alle

Ralf

 

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@MGNeuling

Du wärst nicht der Erste mit der Idee die Räder vorm Aufsetzen schon auf die ungefähre Aufsetzgeschwingikeit zu beschleunigen. Da gab es auch schon Versuche mit kleinen Elektromotoren und Felgen mit eingegossenen "Rotorblättern", die dann vom Fahrtwind angetrieben das Rad auf Drehzahl bringen. Das Problem bei all den Lösungen war jedoch, daß sie zu schwer wurden und so am Ende gerade bei den sehr großen Vögeln weitaus mehr Treibstoff gekostet hätten, als sie an Reifenverschleiß einsparen würden.

In den Zeiten, als eine Boeing 747-400 aktuell war, weiß ich noch: "Von jeder Tonne Treibstoff, die ein Pilot zusätzlich für den Flug von Frankfurt nach New York mitnimmt, hat er kurz vor der Landung über New York nur noch 400kg übrig. Die anderen 600kg Kerosin wurden benötigt, um das zusätzliche Treibstoffgewicht über den Atlantik zu karren."

Heutige Flugzeuge mögen ein wenig ökonomischer unterwegs sein, das Problem ist aber noch das Gleiche. Es macht einfach mehr Sinn die Reifen stärker abzunutzen, regelmäßig eine neue Lauffläche aufzuvulkanisieren und damit Gewicht und Treibstoff einzusparen. Michelin und Goodyear als Flugzeugreifenhersteller arbeiten ihre Reifen selber auf diese Art und Weise immer wieder auf. Es gibt da keine Unterscheidung wie im PKW-Reifenmarkt, wo einige Hersteller nur Neu- und andere Hersteller nur runderneuerte Reifen im Programm haben.

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