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Kardan schmieren und Schwinge ausrichten


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Hallo zusammen,

betrifft meine 1100er Cali Spezial, Baujahr 98 (NIcht "ab99")

1.
Sie hat das kurze Doppelkreuzgelenk - ich habe schon mal gelesen, dass das Gelenk vom Werk eine "Dauerschmierung" hat und nicht nachgefettet wird. Die einzelnen 8 Lager haben bei mir außen einen mit Segering befestigten geschlossenen Deckel und innen im Gelenk sind Gummidichtungen verbaut - so würde also neues Fett auch kaum an die Lager gelangen. Nachfetten scheint also tatsächlich nicht sinnvoll. Weiß jemand noch genaueres dazu?

2.
beim Ausbau der Schwinge habe ich dummerweise versäumt, zu notieren wie sie im Rahmen ausgerichtet war (Wie weit jeweils die dicke Madenschraube/Bolzenschraube eingedreht war). Kann sie also nicht einfach wieder so ausrichten wie es vorher war. Wie wird eine Neuausrichtung vorgenommen?
Habe anderswo gelesen, dass die Schwinge rechts an der dort vorhandenen dicken Unterlegscheibe anliegen soll (Tatsächlich war bei mir rechts diese dicke Scheibe und links keine). Diese Scheibe wäre der Richtpunkt, also rechter Bolzen zunächst nur ganz wenig eindrehen, dann mit dem linken Bolzen die Schwinge nach rechts bis an die Scheibe drücken, dann rechten Bolzen weiter eindrehen bis beide Bolzen die Schwinge fest halten, aber nicht zuviel Druck auf die Lager geben, dann mit der großen Hutmutter kontern/befestigen.
Mehrere Andere schrieben aber, sie würde richtigerweise genau mittig im Rahmen positioniert.
Welches Nouwhou 🙂 ist denn hier dazu vorhanden?

Liebe Grüße,

N. Lipp

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  • 3 weeks later...
Guest Guzzi Peter
vor 6 Stunden schrieb SchokoGuzzist:

Hallo nochmal,

hat niemand eine Info dazu? Wie habt Ihr die Schwinge eingebaut / Justiert? 

Grüße,

Norbert LIpp

Hallo Norbert,

und dieses Thema ist nicht ganz so einfach.

Ich versuche es.

Die von dir erwähnten Distanzstücke müssen bei deiner Maschine links und rechts vorhanden sein.

Bei der Cal. EV. PI von 03-05 sind z. B. gar keine Distanzstücke in den Ersatzteillisten vorhanden.

Beide Modelle haben die gleiche Ersatzteilnummer Doppelkreuzgelenk.

Aber auch unterschiedliche E-Teilnummer der Schwinge.

Damit will ich beschreiben, welche Unterschiede es im Detail geben kann.

Warum z.B. nur ein Distanzring auf einer Seite verbaut könnte werkseitig beabsichtigt gewesen sein oder Fehler in der Produktion.

Diese Distanzringe haben die Aufgabe die Simmerringe zu schützen vor Schmutz.

Das Einstellen der Schwinge erfolgt n.m.E. zentriert mittig, durch die Schwingenbolzen.

Eine koaxial versetzte Schwinge generiert Kreuzgelenkschäden.

Die Lager des Kreuzgelenkes lassen sich von außen nicht schmieren.

Freundliche Grüße

Guzzi Peter

Edited by Guzzi Peter
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Die "Distanzringe" sind nicht nur zur Überbrückung der Distanz vorhanden, sondern ihre Aussenfläche /Durchmesser ist die Lauffläche für die Simmeringe. Beide müssen also vorhanden sein, und gut mit Fett bepackt eingebaut werden, sonst rosten sie und beschädigen dann die Simmering-Dichtkante.

Die Methode "Schwinge rechts an der Unterlegscheibe anlegen" gilt nur bei den kleinen Guzzen, von 35 bis V7III (vermutlich). Bei den grossen Tontirahmen geht es so:

Man lässt sich einen Alu- oder Kunststoffdorn mit einer 60°-Spitze drehen, der saugend durch das Lager des Kreuzgelenks passt, am besten mit einer Betätigungsstange dran, die länger als der Schwingenholm ist. Dann baut man die Schwinge ohne Kreuzgelenk und Gummimanschette ein, schiebt den Dorn von hinten durchs Lager, richtet die Schwinge horizontal mit den Bolzen und vertikal durch Unterbauen aus, bis die Spitze einigermassen zentrisch in die Zentrierung der Getriebe-Ausgangswelle zielt. Den Überstand der beiden dabei spielfrei justierten Schwingenbolzen misst und notiert man. Dann kann man endgültig montieren, das Gelenk fluchtet so horizontal ziemlich gut. Aber die Bolzen nicht verwechseln, denn sie müssen nicht  identisch lang sein.

Vertikale Fehler kann man aber eigentlich nicht ausgleichen.

Es gab mal jemanden, der die Kreuzgelenke mit Schmiernippeln versehen konnte. Ich habe aber leider keinen Namen oder Adresse. Ansonsten: eine Aussenschmierung hilft nur gegen Rost, denn das aufgeschmierte Fett wird gegen die Fliehkraft und gegen die Dichtungen der Nadellager nicht eindringen können, sondern wird durch die Fliehkraft abgeschleudert.

Gruss  Tim

EDIT: Fundstück in meinen Lesezeichen - hier gibt es die abschmierbaren Kreuzgelenke

Edited by monoguzz
Ergänzung
  • Like 1
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Hallo GuzziPeter und Monoguzz,

danke erstmal für die Infos. Die Scheiben, welche die Schwingenlager abdecken sind bei mir auch auf beiden Seiten. Mit Distanzscheibe meinte ich eine weitere, größere und dickere Scheibe, welche nur auf der rechten Seite innen am Rahmen klebt - die, so meinte ich, wäre der Anhaltspunkt zum ausrichten gemäß der Anleitung die anderswo gelesen hatte. (s.o.)

Die Anleitung von Monoguzz ist recht schlüssig. Ich hab wohl die Schwinge komplett raus genommen und da es am Endantrieb keine Probleme oder Undichtigkeiten gab, wollte ich das eigentlich gar nicht auseinanderbauen, sondern im ganzen wieder rein bauen.....
Ich will jezt erstmal schauen, ob ich meinen teilüberholten Motor zum leben bringe, bevor ich mit der Schwinge weitermache. Ich werde dann berichten (oder noch mehr Fragen stellen🙂). Und bevor ich den ersten startversuch machen kann gibt´s gleich eine weitere Frage - die werde ich besser in einem neuen Thema unter Elektrik stellen, denn da gehört sie richtigerweise hin. Bitte schaut dann da auch mal rein, sofern Interesse.

Gruß,

Norbert

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Hallo zusammen.

Die von mir benannte "Größere Scheibe"rechts ist gar keine Scheibe, sondern eine wie eine Scheibe aussehende Verdickung innen am Rahmen.
Ich hab die Schwinge jetzt wieder drin und die beiden Bolzen, wie oft beschrieben, ausgemittelt, also außen gleich weit überstehen. Mir ist jedoch aufgefallen, dass außen am Rahmen am Drehpunkt, am Gewinde wo die Bolzuen reingeschraubt sind, rechts ein Rand /Kragen von ca. 3-4 mm ist und links nicht, bzw. dieser Kragen fast bündig mit dem Rahmen ist. Das ist also auch nicht symmetrisch. Das kann man auch erkennen, wenn die große Hutmutter drauf gekontert ist. Ist das bei Euch auch so?

Gruß
Norbert

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Guest Guzzi Peter
vor 8 Stunden schrieb SchokoGuzzist:

Hallo zusammen.

Die von mir benannte "Größere Scheibe"rechts ist gar keine Scheibe, sondern eine wie eine Scheibe aussehende Verdickung innen am Rahmen.
Ich hab die Schwinge jetzt wieder drin und die beiden Bolzen, wie oft beschrieben, ausgemittelt, also außen gleich weit überstehen. Mir ist jedoch aufgefallen, dass außen am Rahmen am Drehpunkt, am Gewinde wo die Bolzuen reingeschraubt sind, rechts ein Rand /Kragen von ca. 3-4 mm ist und links nicht, bzw. dieser Kragen fast bündig mit dem Rahmen ist. Das ist also auch nicht symmetrisch. Das kann man auch erkennen, wenn die große Hutmutter drauf gekontert ist. Ist das bei Euch auch so?

Gruß
Norbert

Hallo Norbert,

die Hinterradschwinge mit Doppelkreuzgelenk gab es in verschiedenen Ausführungen.

Die "verstärkte" Lagerung der Schwingenbolzen hat n.m.E. die Aufgabe höher wirkende Kräfte aufznehmen.

Es reicht nicht aus die Schwinge spielfrei mittig zu verbauen. Und auf gleiche  Länge der Schwingenbolzen  zu achten.

Wichtig ist koaxiale Linie Geriebeausgangswelle-Kreuzgelenk. Und die hat erste Priorität. Das meinte ich mit mittig zentriert. Stimmt diese Linie, kann es durchaus bei spielfrei eingestellten Schwingenbolzen zu unterschiedlichen Längen kommen.

Freundliche Grüße

Guzzi Peter

 

 

Edited by Guzzi Peter
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  • 1 month later...

Hallo Guzzipeter,

ja, die Fluchtung auf die Getriebewelle ist ja eigentlich auch logisch. Aber ich hab keine Idee, wie man das messen könnte - außer Endantriebsgehäuse abbauen und eine passende Achse (vorne konisch spitz) durch den leeren Schwingenarm stecken und auf die Zapfwelle des Getriebes zielen.....

Habe bis jetzt noch keine Lust, das alles wieder zu zerlegen.

Gruß

Norbert

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Guest Guzzi Peter

Hallo Norbert,

Wenn du 100 Prozent sicher einstellen willst, verbleibt nur die Lösung wie von Monoguzz beschrieben.

Freundliche Grüße

Guzzi Peter

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Das mit der Dauerfettfüllung ist wohl so gedacht. In anderen GUZZI-Foren hab' ich aber auch schon gelesen, dass die Abdichtung wohl schon 'mal schwächelt und Feuchtigkeit dann ans Werk geht.

Jeder soll und kann machen was er will, aber:

In die Glocke überm Kreuzgelenk befindet sich bei mir ein Schmiernippel und da kommt ein-, zweimal im Jahr mittels Fettpresse ein Fett hinein. Das liegt zwar, sofern die Abdichtung intakt ist, nur außen an, wenn die aber nicht mehr intakt ist, dann findet das Fett schon seinen Weg - dort wird's warm, das Fett wird weicher, tropft innen von der Wandung und trifft dabei u.a. auch das Gelenk. Vor allem im Stand, also bei der Pause, an der roten Ampel, nach der Rückkehr, ... .

Nur soviel:

1. Kreuzgelenk verschlissen bei 55.000 km

2. Kreuzgelenk verschlissen bei 125.000 km

3. Kreuzgelenk (versehen mit o.g. Schmiernippel) befindet sich bei 391.000 km noch immer an Ort und Stelle und zeigt keinerlei Ermüdungserscheinungen.

Edited by Wolfgang K.
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Hallo,

mein Vorschlag ist eher schlicht: prüfe ob die Bolzen identisch sind, wenn ja, schraube sie ein so dass die gleiche Anzahl Gewindegänge links und rechts aus dem Rahmen heraussteht. Dann mit gleichem Drehmoment anziehen und nochmal prüfen. Fertig. Irgendwas wird man sich in Mandello bei der Positionierung des Kardentunnel in der Schwinge schon gedacht haben, hoffe ich. Wenn man sich dabei um ein paar Zehntel vertan hat, wirst Du das nicht ausgleichen können...

 

Fett in der Glocke verleiht dem Kreuzgelenk eine ordentliche Lebensverlängerung.  

Martin

 

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