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Reise nach Tirol


Guest Manfred

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Moin,

dies ist nicht mein eigentlicher Reisebericht, sondern mehr oder weniger eine Vorbemerkung. Der Bericht mit Fotos kommt die nächsten Tage, wann weiß ich noch nicht. Wenn ich Zeit und Lust habe.

 

Heute möchte ich mich nur mal vorab äußern zur An- und Abreise. Zu den Bedingungen, zu dem was wir dabei erlebten. Kurz zusammen gefasst: katastrophal.

Wie insbesondere die Teilnehmer des Forumstreffens wissen, sind Anette und ich nicht vom Treffen aus nach Hause gefahren, sondern haben uns für eine weitere Woche, Urlaub so zu sagen, nach Osttirol begeben, Genau gesagt nach Sillian, etwa 10 km von der italienischen Grenze entfernt. Ins Hotel Gesser, eine erstklassige Unterkunft wie wir finden, etwas teurer als gewohnt, aber absolut empfehlenswert. Ganz nebenbei: dort hing eine Urkunde aus, der zur Folge Hotel Gesser zu den beliebtesten Hotels der Welt gehört. (Award 2019) Dementsprechend fühlten wir uns dort sauwohl.

 

Aber zu An- und Abreise: die Hinfahrt haben wir durch die Alb, das Allgäu über Füssen (Autobahn) und die Brennerautobahn gemacht, sind von letzterer aber an der Grenze zu Italien abgefahren und auf der paralell zur Bahn verlaufenden Staatsstrasse und dann durch das Pustertal nach Sillian gefahren. Um es zusammen zu fassen: für knappe 500km 10 Stunden. Eine wahnsinnige Verkehrsdichte, zum Glück hauptsächlich in der Gegenrichtung. Der Fernpass ganz schlimm, Kolonnen von PKW etc. wir glaubten schon alle in De zugelassenen Dosen wären gleichzeitig auf dieser Strecke. Dementsprechend ging es teilwese nur im Schneckentempo voran, und hätten wir nicht das Mopped genutzt, wir wären wohl erst in der frühen Nacht am Zielort angekommen. Ganz chaotisch war das Pustertal, Durchschnittsgeschwindigkeit vielleicht 40 km, wenn überhaupt. Eine Verkehrsdichte, dazu Baustellen mit Tempo 30 Beschränkungen, reinweg zum verzweifeln. Wir glaubten nicht, das das noch zu topen wäre.

Und dann die Rückreise. Im Vergleich zur Hinfahrt ging es sogar noch, gute 800km in elf Stunden. Hört sich relativ normal an. Gegen 8.30 aufgebrochen fuhren wir nicht durchs Pustertal (Erfahrung macht klug) sondern über Lienz und die Felber- Tauern- Mautstrasse. Leute, das war erschreckend. Schon in Lienz, eine knappe halbe Stunde Fahrt bis dorthin, kamen uns ununterbrochen Fahrzeugkolonnen entgegen, es hört im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr auf. Kennzeichen der entgegen kommenden wiesen auf ganz Süddeutschland hin. Und das um diese Uhrzeit. Es blieb praktisch auf der gesamten Fahrt durch Österreich so, klar, Pfingsten, Kurzurlaub angesagt bei den deutschen Reiseweltmeister. Und endlich, in Bayern angekommen, Kilometer lange Staus in der Gegenrichtung, aber nicht nur zwei, drei oder fünf, sondern dutzende, die Autobahn verstopft, Stillstand. LKW an LKW auf der einen Spur, PKW daneben. Dutzende und weitere dutzende an km. Unglaublich, aus NRW schon einiges gewohnt an Verkehrschaos, aber so etwas habe ich vorher noch nie im Leben gesehen. Später, zu Hause habe ich gelesen über dieses Chaos, Stichwort Blockabfertigung der LKW an der Grenze zu Österreich, max. 300 Stück pro Stunde. Hört sich schlimm an, sind aber immerhin fünf pro Minute. Eine, wie ich finde unglaubliche Leistung. Aber unser Verkehrsminister machte Druck, kritisierte Österreich für diese Maßnahme.

Dann an München vorbei, eine Weile später Stau, verursacht durch einen Unfall in der Baustelle, Reisebuß auf Wohnanhänger. Stillstand. Wir auf dem Mopped sind langsam voran gekommen, bis auf einmal: ein PKW stand quer in der Rettungsgasse. Einer der typischen Spurwechsler, wenn ich jetzt drei Meter weiterkomme bin ich früher raus aus dem Stau. Obwohl, auf vier Rädern....

Ein holländischer PKW mühte sich dann etwa einen Meter vorwärts, was uns und anderen auf zwei Rädern die Möglichkeit der Weiterfahrt ermöglichte.

Ich will nicht nerven oder langweilen mit weiteren Erzählungen. Aber so ein Chaos habe ich noch nie vorher gesehen, ich wiederhole mich hier zwangsläufig.

Und ich kann nur eines dazu sagen: jedermann, jede Frau die angesichts dieses Reisetages noch daran zweifeln, das Deutschland, vielleicht sogar ganz Mitteleuropa der Verkehrsinfarkt bevorsteht, die daran zweifeln, das es einen Mensch gemachten Klimawandel gibt, denen ist nicht mehr zu helfen. Entweder ignorant oder einfach nur dumm.

So weit, so schlecht.

Manfred

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Moin Manfred, 

danke für die Infos! 

Da ich am Mittwoch vom Ruhrgebiet aus in die Richtung fahre, werde ich die Tourplanung dementsprechend gestalten. Auf dem Fernpass und auch am Brenner gab es schon öfters Chaos, aber mit dem Mopped konnte man sich noch einigermaßen daran vorbeimogeln. Durch die Blockabfertigung wird es für die Urlaubsreisenden nicht besser, aber vielleicht hilft es den Österreichern dabei die LKW-Belastung auf ihren Straßen zu verbessern. 

 

Grüße, Robert 

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Ja, es ist recht viel los auf den Strassen. Unsere (Jochens und meine) Anreise letztes Jahr zum Großglockner war ja auch nicht nur wetter-, sondern auch verkehrstechnisch eine Katastrophe. Aber solange das Moped nicht komplett oversized ist, kann man ja oft mit ein wenig Vorsicht noch zwischen den Spuren durchnavigieren.

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Hallo Manfred,

das mit dem Fernpass hatte ich schon vor 3 Jahren im Forum erzählt und als Hinweis bekommen das die Straße eine Transitstrecke ist. Wird dort immer verstopft sein. Die Alternativroute ist jetzt für mich immer über den Hahntennjoch zu fahren. Wegen dem Pustertal hätte ich dran denken das ihr da durchkommt sollen als du mir erzählt hast wo du eine Unterkunft hast. Für den Westteil des Tal gibt es eine schöne Alternative: die Sonnenstraße (zwischen Niedervintl und Bruneck).

Gruß Andreas

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Guest Manfred

Hallo,

ja danke erst einmal für eure Reaktionen, Tipps etc. Darauf wollte ich aber nicht hinaus, sondern konkret auf den Wahnsinn der durch viel zu viel Individualverkehr verursacht wird.

Logisch, das sind Ferien- und Reisezeiten, das sind insgesamt gesehen einige besondere Strecken. Aber Wahnsinn bleibt Wahnsinn.

Manfred

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vor 1 Stunde schrieb Andreas Schilling:

Hallo Manfred,

das mit dem Fernpass hatte ich schon vor 3 Jahren im Forum erzählt und als Hinweis bekommen das die Straße eine Transitstrecke ist. Wird dort immer verstopft sein. Die Alternativroute ist jetzt für mich immer über den Hahntennjoch zu fahren. Wegen dem Pustertal hätte ich dran denken das ihr da durchkommt sollen als du mir erzählt hast wo du eine Unterkunft hast. Für den Westteil des Tal gibt es eine schöne Alternative: die Sonnenstraße (zwischen Niedervintl und Bruneck).

Gruß Andreas

Soweit ich gehört habe, sind beim Hahntennjoch leider auch Streckensperrungen für Mopeds im Gespräch. Bin es einmal gefahren - leider im Sch...wetter.

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