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Kleiner Trip nach Südtirol


Lutz

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Ende September 2018 - noch immer Sommer und ein paar Tage frei, Schichtdienst hat manchmal auch Vorteile - letzte Gelegenheit im Jahr für einen Alpenritt! 

Also Aufbruch gen Süden, etwa 200 Kilometer sind es bis die Alpen in Sicht kommen, ein konkretes Ziel hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Und da ich Autobahnfahrten möglichst vermeide ging es zunächst ins Altmühltal und bei Neuburg über die Donau. Richtung Augsburg hingen zähe Schauerwolken am Himmel - das Allgäu kam somit nicht mehr in Frage. Also über die Dörfer Richtung München, teils auf regennasser Piste mit viel landwirtschaftlichem Dreck garniert - dementsprechend sah die Mille GT aus. Bei Schrobenhausen dann doch auf die A9, problemlos durch München und ein paar Kilometer weiter taucht dann die Alpensilhouette auf - immer wieder schön! Über die Kehrenstrecke der Kesselbergstraße erreichte ich schließlich den Walchensee, die Seeuferstraße ist einfach herrlich zu befahren:

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Weil ich bis hierher schon ziemlich viel Zeit vertrödelt hatte steckte ich mir nun endlich ein Tagesziel, schlicht und einfach über den Brenner und irgendwo bei Sterzing mein "Basislager" aufschlagen. Gedacht - getan, ohne größere Stopps über den Zirler Berg nach Innsbruck, die Alte Brennerstraße hinüber nach Südtirol. Problemlos fand ich im Tourenfahrer-Partnerhaus "Burgfrieden" ein paar Kilometer südlich von Sterzing /Vipiteno ein Quartier.

 

Am nächsten Morgen war mein erstes Ziel eine Waschanlage, mit dem Dreck vom Vortag wollte ich nicht in die Berge fahren. Erster Fotohalt bei Franzensfeste / Fortezza, die riesigen Festungsanlagen wurden während der Zeit der k.u.k. Monarchie zum Schutz der Brennerbahn und der abzweigenden Strecke ins Pustertal errichtet:

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In Brixen / Bressanone verließ ich die Brennerstraße und nahm die Zufahrt aufs Würzjoch unter die Reifen, schon nach wenigen Kehren aufwärts bieten sich tolle Ausblicke übers Eisacktal, Fotostop:

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Kehre um Kehre, teils im Wald und teils mit tollen Bergpanoramen windet sich die zunächst bestens ausgebaute Piste aufwärts, die markante Felsformation der Aferer Geiseln taucht am Horizont auf, Fotostop:

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Ab dem Abzweig zum Palmschloss wird der Straße schmaler und der Belag etwas "angefressen", was die Landschaft aber zu 100% wieder aufwiegt. Der gewaltige Felsklotz des Peitlerkofel bestimmt die Szenerie. Übers wenig ausgeprägte Halsljoch (Kaffeepause) erreichte ich das Würzjoch, der Parkplatz brechend voll, also nur schnell ein paar Fotos:

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Auf gut ausgebauter Piste ging es nun abwärts ins Gadertal nach St. Martin in Thurn, aus und in Richtung Sella jede Menge Verkehr - also nix wie weg!  Über Bruneck / Brunico gelangte ich ins Tauferer Tal, zweigte bei Mühlen / Molino di Tures ins Mühlwalder Tal ab, meinem Tagesziel entgegen -  dem Neves-Stausee. Die Straße dorthin ist anfangs normal breit ausgebaut, das Tal noch wenig vom Massentourismus berührt. Ab Lappach / Lappago wird die Strecke einspurig mit Ampelregelung, an einer Schranke wird Maut / Parkgebühr erhoben, aber die paar Euro ist die Fahrt hinauf zum Stausee allemal wert. Die Staumauer ist begehbar, das Seeufer bis fast zum Talschluss befahrbar, das letzte Ende harmloser Schotter. Eingerahmt wird die ganze Szenerie von den Zillertaler Alpen:

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Bis auf ein paar Bergwanderer hatte ich den See für mich allein, stundenlang hätte ich mich in der Bergeinsamkeit aufhalten können - aber irgendwann musste ich doch wieder runter. Also zurück ins Gadertal und wieder hinauf aufs Würzjoch, diesmal auf der schmalen Nebenstrecke über Welschellen / Rina, auch hier Prachtblicke auf Kronplatz und Peitlerkofel:

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Nach der Passhöhe bog ich ab, hatte bei der Hinfahrt dort den Abzweig hinunter nach Lüsen / Luson gesehen - da musste ich runter! Ein schmales Asphaltband windet sich in einer engen und tiefen Schlucht abwärts, insgesamt 11 Holzbrücken sind dabei zu passieren, eine fantastische Strecke! Die Weiterfahrt hinüber ins Pustertal war genauso schön, schmale Straße, Kehren ohne Ende und fast kein Verkehr, so mag ich es! Von Mühlbach / Rio di Pusteria war es dann nur noch ein Katzensprung bis zu meinem Quartier.

Am nächsten Tag Rückfahrt nach Nürnberg, diesmal verließ ich die Brennerstraße schon in Matrei und fuhr über Ellbögen und Patsch nach Innsbruck - mit Blick auf die bekannte Europabrücke von oben.

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Autobahnfrei erreichte ich am späten Nachmittag Nürnberg, kurz nachdem ich das Garagentor geschlossen hatte begann der Regen - das Wetter optimal genutzt würde ich sagen.

Meine mittlerweile 31 Jahre alte Mille GT hat auch diese Tour zuverlässig gemeistert.

 

... und wie immer kann ich die geneigte Leserschaft zum Schluss noch mit zwei Videos beglücken nerven:

 

 

 

 

 

 

 

Edited by Lutz
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Servus Lutz,

ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen. Sehr schöner Bericht. Diese Tour bin ich als Münchner noch nicht gefahren. Mann lernt nie aus. Das Würzjoch werde ich mal in 2019 in Angriff nehmen.

Danke für den Tipp und hab eine gute Zeit!

Grüße Toni

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Vielen Dank für den schönen Bericht! Am Neves Stausee war ich noch nie, aber auf der anderen Seite der Grenze liegt der Schlegeisspeicher, gut zu erreichen von Mayrhofen im Zillertal und dann ebenfalls über eine Mautstraße bis zum Stausee auf 1800m Höhe. Da war ich vorletztes Jahr einmal, die Ausblicke auf die Zillertaler Bergwelt sind ähnlich spektakulär.

Insgesamt machen deine Berichte immer Lust darauf, sich wieder auf die Maschine zu schwingen und bisher unentdeckte Winkel zu erforschen.

Grüße, Andreas

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