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Abzocke bei Kundendienst


Hajo

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Ich habe eine Erfahrung gemacht, an der ich euch teilhaben lassen wollte. Im August hatte ich bei Körner Motobikes in Ottobrunn bei München eine neue Cali 1400 Touring gekauft. Im September war ich beim ersten Kundendienst dort, 1500 Kilometer. Die Rechnung war gepfeffert, über 500 Euro. Das lag unter anderem daran, dass mir die Firma 29 Arbeitswerte berechnet hatte, also fast drei Stunden Arbeitszeit.

Wie mir erst mit Verspätung aufgefallen ist, sieht Moto Guzzi (Piaggio) für den 1500er-Service nur 110 Minuten als Richtzeit vor, also knapp zwei Stunden. Das stand auf dem beigelegten Blatt mit den Wartungsumfängen am unteren Rand. Inzwischen habe ich mir diesen Wert auch noch einmal von Piaggio bestätigen lassen. Ich dachte erst, bei der Rechnungsstellung wäre ein Fehler passiert und habe bei Körner angerufen. Doch nein: Es war volle Absicht.

Der Werkstattmeister, Herr Maccarrone, hat ernsthaft versucht, mir weiszumachen, im Serviceumfang wäre nur das PRÜFEN des Ventilspiels enthalten, nicht aber das EINSTELLEN desselben. Das würde dann nochmal mit 30 Minuten pro Zylinder (!!!) separat berechnet. Einen größeren Schwachsinn habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht von einer Werkstatt gehört. Außerdem steht im Wartungsplan eindeutig ein E für Einstellen und kein P für Prüfen. Das Telefonat wurde dann auch etwas lauter... Ich muss dazu sagen, dass ich vor vielen Jahren einmal selber den Beruf des Kfz-Mechanikers erlernt habe und ziemlich gut weiß, wie Ventile eingestellt werden und wie lange das dauert.

Hier wird der Kunde eindeutig verarscht. Ich habe die Firma aufgefordert, mir den Betrag für die zu viel berechnete Arbeitszeit umgehend zurückzuerstatten. Außerdem überlege ich noch, Piaggio Deutschland zu informieren und Strafanzeige zu stellen. Es könnte der Tatbestand des Betrugs erfüllt sein.

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Meine V7 II habe ich auch bei Körner Motobikes gekauft. Der erste Service bei ca. 1100 km war mit rund 320,- € ohne Öl (denn das hatte ich selbst angeliefert) ebenfalls nicht gerade billig, allerdings waren alle Arbeiten zu meiner Zufriedenheit ausgeführt worden. München ist halt ein teures Pflaster und wahrscheinlich kommt jede dort verkaufte Guzzi im Schnitt nur alle zwei Jahre in die Werkstatt zum Service (weil die meisten Leute keine 10.000 km im Jahr fahren). Bedenkt man dann, dass nicht viele Guzzis herumfahren, dann wird schnell klar, reich wird man trotz der gepfefferten Preise für den Service nicht. Schließlich muss eine Vertragswerkstatt alles mögliche vorhalten für eine Menge Modelle, von der Werkstatteinrichtung, den Personalkosten und der Miete gar nicht zu reden. 

Ich will Körner nicht in Schutz nehmen, ja, sie sind teuer, aber ich sehe auch die Umstände, unter denen sie hier den Laden am laufen halten müssen.

Grüße, Andreas

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Natürlich muss jede Firma schauen, dass sie Umsatz macht und die Kosten deckt. Ich bin selber Unternehmer im teuren Münchner Umland und weiß das. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man die Hersteller-Vorgaben unterlaufen, überhöhte Rechnungen stellen und auf Nachfrage Märchen erzählen muss...

 

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vor 1 Stunde schrieb Talbot Matra:

Na ja, das gilt ja für alle Guzzi-Händler. ...

Nicht in gleicher Weise, denn in anderen Gegenden sind sowohl die Mieten als auch die Gehälter niedriger. Da kann dann auch der Service entsprechend billiger sein und man hat trotzdem am Ende denselben Gewinn.

Märchen erzählen ist aber in jedem Fall schlecht (außer man erzählt sie Kindern), denn das untergräbt das Vertrauen.

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Abocke gibt es beim Kundendienst und Reparaturen leider immer wieder. Damit mir das nicht passiert, kläre ich den finanziellen Rahmen und die auszuführenden Arbeiten vorher ab. Und das in Schriftform im Auftrag. Erledigt der Händler / Werkstatt mehr als ausgemacht bzw. die Rechnung ist höher als im Auftrag, hat er die schlechten Karten.Vor allem bei Werkstätten bei denen man keine oder nur wenig Erfahrung hat ist eine solche Vorbeugung zu empfehlen. 

Warum mache ich das ? Einmal " Lehrgeld " bei der Werkstatt bezahlen genügt mir vollkommen. Ich war also auch schon in der Situation wie @Hajo.

@Hajo : Piaggio brauchst Du nicht informieren, denen ist das piepegal. Eine Stellungnahme zu Deiner Geschichte mit dem Händler bekommst Du leider nicht. Ich würde die Sache bei einer Schiedsstelle vortragen, das erspart den Gang zum Anwalt. Oft hat das den selben Erfolg, meist streßfreier. Viel Erfolg.

                                                                 mfg   Jürgen

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Also bei meinem Händler hier in Berlin "Süd/Ost" (die anderen beiden kenne ich nicht weiter) hat die 1500`er exakt 297 € gekostet. Einschließlich  berechneten  Ölwechsel und Ventile einstellen. Ein moderater Preis meinem Empfinden nach.

Andreas

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