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Le Mans (I) Verschleißgrenze originale Bremsscheiben vorne


Einsiedler

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Hallo,

bei der LM 2 war die Verschleißgrenze von 5,8 mm auf dem Träger der Bremmsscheibe markiert. Ich gehe davon aus daß dieses Verschleißmaß auch für die LM 1 galt.

Bei den von dir gemessenen Maßen würde ich neue Scheiben verwenden.

Grüße.

Commander

Edited by commander
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Hallo,

das allgem. genannte Abdrehen einer Bremsscheibe bedeutet in der Praxis schleifen! Dies kann u.U. notwendig sein um Riefen, Seitenschlag/Parallelität zu bearbeiten.

Niemals nur mit dem Schneidstahl an die Bremsscheibe fahren!

Bremsscheiben müssen über eine sog. Oberflächenrauheit verfügen damit die geforderten Reibwerte entstehen können. Bis zum Mindestmaß ist ein Einbau neuer Bremsbeläge erlaubt.

Unter der Rauheit einer Bremsscheibe wird die Struktur und Beschaffenheit der Oberfläche einer Bremsscheibe verstanden. Viele sind der Meinung, dass eine Bremsscheibe durch ihre Bremseinsätze glatt poliert ist, so dass man sich schon fast in ihr spiegeln kann. Wer sich seine Bremsscheibe jedoch unter dem Mikroskop ansieht, wird feststellen, dass diese glatten Oberflächen in Wirklichkeit rau sind. Die Oberflächenrauheit wird in µ gemessen.

Diese Unebenheit ist für die Bremsleistung enorm wichtig. Wäre auch unter mikroskopischer Betrachtung eine Bremsscheibe absolut eben, dann würde sich hierdurch keine Bremswirkung entfalten. Zum Bremsen muss folglich Reibung zwischen zwei Körpern entstehen. Die Wissenschaft, die sich mit dieser Technik befasst, nennt man Tribologie.

Um eine hohe Bremswirkung zu erzielen, muss folglich ein bestimmter Reibwert vorliegen. Natürlich ist der Reibwert insgesamt noch so gering, dass ein vorzeitiger Verschleiß der Bremsbeläge und der Scheibe vermieden wird. Technisch gesehen bedeutet Bremsen eine Form von Schleifen. Man schleift folglich beim Bremsen die Oberflächen von Bremsbelag und Bremsscheibe kontinuierlich ab. Dennoch sind heutige Oberflächen so gefertigt, dass eine dauerhafte und gleichmäßige Rauheit gewährleistet wird.

Um eine besondere Rauheit zu erhalten, werden Bremsscheiben oberflächenbehandelt. Auf der Oberfläche einer Bremsscheibe werden kaum sichtbar durch ein besonderes Schweißverfahren sogenannte verschleißmindernde Partikel aufgebracht. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Wolframkarbid oder Chromkarbid. Auf diese Weise werden gusseiserne Bremsscheiben veredelt. Die verwendeten Karbide sind dabei in der Regel in korrosionshemmende Stoffe aus Nickel oder Kobalt eingebettet. Im nächsten Arbeitsschritt wird die sehr raue Oberfläche in mehreren Durchgängen feingeschliffen. Man spricht hier auch von Gleitschleifen und Läppen. Teilweise werden Ultraschalltechniken angewandt. Während dieser Feinbearbeitung werden die auf der Oberfläche aufgebrachten Mikro-Karbid-Partikel geglättet, wobei auch tiefer eingelagerte Karbide freigelegt werden. Die auf diese Weise herausgebildete Rauheit ist besonders verschleißfest und langlebig. Somit wird über eine lange Zeit eine gleichmäßige und funktionsstarke Bremse garantiert. Quelle: Bremslexikon

Freundliche Grüße.

Commander

 

 

 
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Danke für die Antworten. Mir schwebte auch was von 5,8 vor, hab ich aber nicht mehr gefunden. Dann haben sie ja noch Luft. Warum sollte ich sie abdrehen: Sie haben weder einen Schlag noch Riefen? Im übrigen glaub ich auch nicht, dass es diese alten Gusseisenscheiben noch irgendwo neu zu kaufen gibt.
Gruß
Dieter
 

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  • 1 month later...
Am 25.12.2022 um 18:00 schrieb Einsiedler:

Danke für die Antworten. Mir schwebte auch was von 5,8 vor, hab ich aber nicht mehr gefunden. Dann haben sie ja noch Luft. Warum sollte ich sie abdrehen: Sie haben weder einen Schlag noch Riefen? Im übrigen glaub ich auch nicht, dass es diese alten Gusseisenscheiben noch irgendwo neu zu kaufen gibt.
Gruß
Dieter

 

die hier? https://hmb-guzzi.de/Bremsscheibe-links-vorn-schwimmend-300-mm-LM-1-LM-2-LM-3-schwarz-eloxiert

 

 

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Danke für den Hinweis.
Ich habe inzwischen diese montiert: Bremsscheibe vorn 300 mm, Aussenring LM1-3, 139,00 € (hmb-guzzi.de)
Mit den richtigen Belägen (EBC) funktionieren sie sehr gut.
Die damals von HMB empfohlenen blauen Brembos habe ich nach 100 km wieder rausgeschmissen, da sie Riefen verursachten.

Mit diesen Bremsscheiben bin ich auch durch die letzte HU gekommen. Nach einer ABE hat der Prüfer nicht gefragt.
Allerdings bin ich rechtlich nach wie vor unsicher. Die Bremsscheiben haben zwar eine KBA Nr. und auch eine entsprechende ABE. Aus der ABE ergibt sich aber nicht, auf welchen Fahrzeugtyp sie sich bezieht.

Beigefügt wurde außerdem ein undatierter Brief des Herstellers FRANCE EQUIPMENT GMBH an die Sachverständigen TÜV / DEKRA / DTC, wonach von dessen Seite gegen die Verwendung an den nachstehenden Modellen (u.a. LM 1,2,3) keine Einwende bestehen.
Gruß
Dieter

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Hallo Dieter,

immer wieder wird eine bestandene HU erwähnt. Dem Prüfer wird diese Bremsscheibe gar nicht aufgefallen sein.

Fakt ist jedoch das hier andere Bremsscheiben verbaut wurden, das heißt Veränderungen an der Bremsanlage wurden vorgenommen.

Und hier gilt die 2016 eingeführte Norm ECE R 90 in der gewisse Mindestanforderungen geregelt sind.

Werden diese nicht erfüllt, dürfen solche Bauteile nicht verwendet werden.

Das heißt streng genommen: Erlöschen der Betriebserlaubnis. So ein undatierter Brief des Herstellers hilft da nicht viel. Bei einem Unfall könnte es große Schwierigkeiten geben, wenn ein Sachverständiger prüfen würde.

Grüße.

Commander

Edited by commander
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Hallo Commander!
Der HU-Prüfer hat durchaus bemerkt, dass die Bremsscheiben neu und getauscht worden waren. Er hat  sogar gelobt, dass ich endlich die alten Gussscheiben, die schon Rost als Standschaden aufwiesen, getauscht hatte. Ich verstehe aber auch nicht, was die ABE dann soll.
HMB wirbt ausdrücklich in der Artikelbeschreibung damit, dass man diese Bremsscheiben ohne Änderungseintragung in den Papieren fahren darf.
Gruß
Dieter

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Hallo Dieter,

ich meinte ja mit Erwähnung der Norm ECE R 90 das es möglich ist Nachbau Bremsscheiben für dieses Bj. zu verwenden, wenn diese gewisse Mindestanforderungen gem. dieser Norm erfüllen.

Soweit ich dich verstanden habe hast du schwimmend gelagerte Scheiben verbaut, und das ist eine konstruktive Veränderung. Ob und inwieweit diese Veränderung durch die gen. Norm abgedeckt ist wäre zumindest diskussionswürdig.

Grüße.

Commander

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Hallo Commander!
Ich habe nur die Bremsscheiben erneuert (Bremsscheibe vorn 300 mm, Aussenring LM1-3, 139,00 € (hmb-guzzi.de) ). Die Bremsscheiben wurden auf die alten Körbe geschraubt.
Das beigefügte ABE-Heft bezieht sich allerdings sowohl auf die von mir verbauten Aussenringe als auch die vom selben Anbieter (HMB) und Hersteller (FRANCE E.) angebotenen schwimmend gelagerten Bremsscheiben. 
Allerdings verstehe ich rechtlich immer noch nicht, warum eine ABE die Motorradtypen nicht aufführt. Kann ich nun, so wie HMB diese Scheiben beworben hat, mit der ABE und der eingeprägten Nummer, legal fahren, oder nicht, und zwar ohne Eintragung in die Fahrzeugpapiere?
Dass die Scheiben mit den passenden Belegen gut bremsen, habe ich schon erwähnt.
Aber: Bin ich nunmehr mit einer erloschenen Betriebserlaubnis unterwegs oder nicht?
Gruß
Dieter

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Hallo,

wenn du auf alte "Körbe" geschraubt hast, also nicht schwimmend, sind deine neuen Bremsscheiben nach ECE R 90 erlaubt und du bist auf der sicheren Seite.

Vorausgesetzt der Hersteller bestätigt daß die gen. Norm eingehalten bzw. erfüllt wird. Eine schriftliche Anfrage bei HMB bringt u.U. zusätzliche Sicherheit.

Grüße

Commander

P.S.: Habe mir gerade Angebot HMB angesehen. Dort wird mit ABE und KBA Nr. angeboten, also alles im grünen Bereich. Warum, nach deiner Info, die zugeordneten Modelle nicht aufgeführt werden entzieht sich meiner Kenntnis da ich es nicht gelesen habe.

Edited by commander
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Hallo Commander!
Ich will das Thema hier nicht weiter vertiefen.
Ob allerdings die Aussagen der Fa. HMB immer stimmen, bezweifele ich.
Am Hinterrad habe ich folgende von HMB verkaufte Bremsscheibe montiert:
Bremsscheibe hinten 242 mm, Edelstahl gelocht, LM-1, LM-2, LM-3 etc., (hmb-guzzi.de)
Diese hat nicht einmal eine ABE. Was die aufgestanzte KBA-Nr. soll, weiß ich nicht. Sie verweist ja eigentlich auf eine ABE. Diese war aber weder beigefügt noch wird sie in der Artikelbeschreibung erwähnt. Warum mit der Herstellerbescheinigung und der aufgestanzten KBA-Nr. eine Eintragung in die Papiere nicht erforderlich sein soll, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Die Fa. HMB bietet ja auch andere selbst gefertigte Bremskomponenten an (z. B. Bremszylinder), die weder eine ABE noch ein Teilegutachten haben. 
Die entsprechenden Vorschriften in der STVZO (§§ 19 ff.) sind auch kaum verständlich.
Insgesamt glaube ich, dass es bei Oldtimern kaum möglich sein wird, Ersatzteile zu bekommen, die streng genommen abnahmefähig wären. NOS gibt es kaum noch, für die von einigen Händlern angebotenen nachgefertigten Teile lohnt bei der geringen Stückzahl der Aufwand nicht eine ABE oder ein Teilegutachten fertigen zu lassen.
Zur Sicherheit habe ich meine alten Bremsscheiben allerdings eingelagert.
Gruß
Dieter

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  • 3 weeks later...

Servus zusammen,

ich stelle mal die Frage passend hier.

ich würde gerne die Original 850 T3 Brems-Gussscheiben vorne (eventuell auch hinten) tauschen, sie sind etwas rostig (nur braun angelaufen) aber technisch völlig in Ordnung. Da ich Boranni Alu Felgen habe, ist es schade, dass sie immer wieder diesen rostigen Satz abbekommen.

hier hab ich was von schwimmend und Original Körben gelesen. Ich möchte soweit es geht in Original lassen, also möglichst weniger tauschen. Kann jemand welche gute und vor allem bezahlbare Edelstahl Bremsscheiben empfehlen? Welche würde dann passen zu 850 T3?

Danke sehr und schönen Tag!

Juri

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Ich habe keine T3, sondern eine LM. Die von HMB dafür verkauften Edelstahlbremsscheiben funktionieren mit den entsprechenden Belägen gut und rosten nicht. Ich nehme an, dass sie auch entsprechend an einer T 3 funktionieren. Ob sie zu den Felgen und Bremskörben passen, musst Du selbst herausfinden. HMB bietet doch genug passende Angebote. Schwimmend müssen sie nicht unbedingt sein, sind meine auch nicht.
Gruß
Dieter

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  • 4 months later...

Moin zusammen.

Ich habe gestern einen Satz neue Bremsscheiben für meine LM3 von HMB erhalten.

Die alten Gußscheiben waren am Ende, und die HU steht an.

Es sind schwimmende VA-Scheiben mit den flachen Körben für Speichenräder und dazu die empfohlenen Sinterbeläge.

Dabei war lediglich eine Herstellererklärung mit einem Hinweis auf eine ABE, die aber nicht dabei war.

KBA- und ABE Nr stehen auf den Scheiben.

Der fachgerechte Anbau und die Funktion sollen vor Ort geprüft werden.

Müssen die Scheiben jetzt eingetragen werden oder nicht?

Bin mal gespannt, was die Graukittel sagen.

Gruß

Joni

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Ich würde diese Scheiben nicht eintragen lassen. Bisher hat kein Prüfer diese Scheiben bei der HU beanstandet. Ich denke, man sollte keine schlafenden Hunde wecken. Die Scheiben funktionieren mit den entsprechenden Belägen sehr gut, erheblich besser als die Bremsen mit den alten Graugussscheiben. Die ABE für die Modelle scheint nicht zu existieren. Was sich hinter der eingeprägten KBA-Nr. verbirgt, weiß ich nicht.
Gruss
Dieter
 

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