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Einbauwerkzeug Kreuzgelenk


curator

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Hallo Guzzisti,

hier mal wieder der Spezialist für blöde Fragen.

Folgender Sachverhalt:

Ich hab mir bei S&D einen Kreuzgelenksatz für meine Cali2 gekauft und da ich ein gebranntes Kind bin und mir schon mal aus Geiz einen Kupplungssatz geschrottet habe, auch gleich dieses Spezialwerkzeug dazu:

https://www.stein-dinse.biz/product_info.php?products_id=464358

Jetzt hab ich also meine Reparaturanleitungen und das Internet - inklusive unseres Forums - nach der Anwendung des Werkzeugs durchforstet, konnte aber leider nichts finden.

Hat jemand von euch dieses Werkzeug bereits benutzt oder ist es in einem Werstatthandbuch beschrieben?

Schon jetzt vielen Dank für eure Hilfe

Norbert

P.S.: Wurde übrigens flott geliefert. Angezeigt war eine Lieferzeit von 8 Wochen, kam aber schon nach einer Woche.

Edited by curator
RS Fehler
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Hallo,

dieses Werkzeug ist überflüssig.

Bevor du die Schwingenbolzen löst, solltest du mit einer Tiefenlehre eines Messchiebers das Maß der herausstehenden Schwingenbolzen messen und notieren. Sinnvoll ist es einen neuen O-Ring Eingang Kegelradflansch zu besorgen.

Hinterrad entnehmen, Kardan von der Schwinge lösen und hochkannt abstellen(Ölaustritt). Schwinge ausbauen. Kreuzgelenk mit Stange und Hülse entnehmen. Prüfen Simmerring Getriebeausgang. Bei der Gelegenheit kann man das Stützlager in der Schwinge gleich mit wechseln. Triebling des Kardan entnehmen und anschauen, prüfen. Deshalb der neue O-Ring. Gummimanschette prüfen bzw. erneuern.

Einbau: Kreuzgelenk mit Stange ohne Schiebehülse auf Getriebeausgang setzen. Schwinge ohne Kardanantrieb ansetzen und die Verbindungsstange durch das Lager führen, nun Schiebehülse auf die aus dem Lager herausstehende Hülse setzen(erst jetzt, weil Hülse nicht durch Stützlager paßt), und wenn vorhanden andere (alte) Stange einstecken. Wenn nicht vorhanden kann man ein Rohr oder Holzstab verwenden. Somit kannst du das Kreuzgelenk leicht in das Stützlager einführen und die Schwinge nach vorne bringen. Eine zweite Person ist hilfreich.

Viel Vergnügen.

Grüße.

Commander

P.S.: Verwendung dieses Werkzeugs. Damit kann man das Kreuzgelenk auf die Getriebewelle aufsetzen. geht mit der Hand genauso gut. Der kleinere Durchmesser soll bei durchgesteckter Achse und aufgesetzter Schiebehülse in diese eingesteckt um das Kreuzgelenk leichter ins Stützlager zu führen. Geht mit 2. Achse, Holzstab oder Rohr auch, wie schon beschrieben.

 

Edited by commander
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Hallo Commander,

vielen Dank für deine - wie immer - äußerst hilfreichen Tipps!

Beim Herumspielen mit Werkzeug und Kreuzgelenk ist mir schon aufgefallen, dass das Kreuzgelenk nur in eine Richtung in das Werkzeug passt. Nämlich so, dass das rot markierte Ende (also ohne Lagerpassung?) oben herausschaut. Fühlt sich aber nicht so an, als ob das Kreuzgelenk ganz im Werkzeug drin wäre. Vielleicht einfach ein schlampig bearbeitetes Kreuzgelenk? An der Innenseite des Werkzeuges sieht es nämlich so aus, als ob das andere Ende in eine ausgedrehte "Tasche" des Werkzeuges passen sollte. Tut es aber nicht, weil das Kreuzgelenk gar nicht weit genug in das Werkzeug einzuführen ist.

Was mich jetz noch umtreibt:

Lässt sich das alte Kreuzgelenk denn so einfach aus dem Stützlager herausziehen, bzw. das neue Kreuzgelenk in das neue Stützlager einführen?

Da gab es doch diese Anweisung mit:

Schwinge erwärmen - Lager kühlen, um das Lager in der Schwinge zu montieren. und

Kreuzgelenk kühlen - Lager erwärmen, um das Kreuzgelenk im Lager zu montieren.

Momentan lässt sich das Kreuzgelenk jedenfalls nicht mit Handkraft in das Stützlager einführen.

Sorry, dass ich hier 'rumnerve - ich könnte ja einfach mal loslegen und schauen, was kommt, aber ich finde es schon schön, vor einer Reparatur wenigstens ungefähr einen Plan zu haben. Ich verspreche auch, meine Erfahrungen wieder an unser Forum weiterzugeben.

Viele Grüße

Norbert

P.S.: ein erster Schritt: Ich habe Commanders Anleitung schon mal in ein Word-Dokument umgesetzt und für die angesprochenen Teile die Guzzi-Ersatzteilnummern hinzugefügt.

Kreuzgelenk wechseln.docx

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Hallo,

der Farbpunkt auf dem Kreuzgelenk bedeutet Einbau in Richtung Getriebe, also kein Lagersitz. Kann man auch sehen wenn man die Lagerseite anschaut(Oberfächenstruktur glatter).

Normalerweise läßt sich das alte Kreuzgelenk relativ leicht aus dem Stützlager entnehmen und das neue Kreuzgelenk auch einbauen.

Es hat damals aber auch Probleme im Bereich Stützlager gegeben, Grund war wahrscheinlich mangelnde Qualität und/oder Maßungenauigkeit.

Wenn sich das Kreuzgelenk nicht mit Handkraft in das Lager einführen läßt, würde ich es wechseln(nach so langer Zeit sowieso).

Laß das Werkzeug weg, schicke es zurück, von der Gutschrift geh mit deiner Frau essen, oder kauf dir davon einen Satz neue Saiten. Meine vorgeschlagene Vorgehensweise ist besser.

Grüße.

Commander

Edited by commander
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Hallo Norbert,

mich würde interessieren warum du bei einigen techn. Gegebenheiten eine didaktische Exkursion entwickelst. Kommt da der Pädagoge durch?

Grüße.

Commander

P.S.: Ich frage mich z.B. warum du ein PDF Dokument erstellt hast, wo doch jeder im Forum Rückgriff hat auf diese Informationen. Ich bitte um Aufklärung.

 

Edited by commander
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vor 18 Stunden schrieb commander:

Bevor du die Schwingenbolzen löst, solltest du mit einer Tiefenlehre eines Messchiebers das Maß der herausstehenden Schwingenbolzen messen und notieren. Sinnvoll ist es einen neuen O-Ring Eingang Kegelradflansch zu besorgen.

 

Es ist allerdings nicht gesagt, dass bei dem aufgefundenen Zustand die Schwinge auch wirklich in der optimalen Position steht. Insbesondere, wenn schon mal jemand dran war.

Korrekterweise müsste man die Einstellung mit einem langen Dorn, der von hinten durch Stützlager geschoben wird prüfen. Vorne eine Spitze dran und die muss genau in die Zentrierung der Ausgangswelle kommen. Dann stimmt zumindest die horizontale Lage der Schwinge. Vertikal kann man ja nix einstellen.

O-Ringe braucht man zwei gleich große, einen zwischen Endantriebsgehäuse und Triebling und einen zwischen Triebling und Schwinge (Wenn man den Triebling entnimmt).

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Ergänzung zur Monage der Schwinge:

Wenn ein Vorbesitzer die Schwingenbolzen nicht so eingestellt hat dass Stützlager und Getribeausgang seitlich genau fluchten, sind die gemessenen Überstände der Bolzen falsch. Daher ist es ratsam das zu kontrollieren.  Dazu lässt man sich einen saugend durch die Bohrung des Stützlagers passende Rundstab anfertigen, z. B. aus "Silberstahl" (= polierter Rundstahl), den es zehntel-mm-weise abgestuft zu kaufen gibt. Dieser muss vorn eine Spitze haben, die in einer bestimmten Winkelstellung der Schwinge dann in die Zentrierbohrung der Getriebewelle rein passt. Man montiert die Schwinge ohne Kreuzgelenk und Gummibalg, und stellt die Bolzen solange ein bis die seitlicher Zentrierung passt. Dann notiert man sich die jetzt richtigen Überstände der Bolzen für die Endmontage.

Gruss  Tim

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vor 7 Stunden schrieb commander:

Hallo Norbert,

mich würde interessieren warum du bei einigen techn. Gegebenheiten eine didaktische Exkursion entwickelst. Kommt da der Pädagoge durch?

Grüße.

Commander

P.S.: Ich frage mich z.B. warum du ein PDF Dokument erstellt hast, wo doch jeder im Forum Rückgriff hat auf diese Informationen. Ich bitte um Aufklärung.

 

Hi Commander,

zweimal erwischt!

Ich hab's umformatiert, damit ich es mir beim Schrauben an die Garagenwand hängen kann. Noch geh ich ohne Laptop in die Garage. Die Teile-Nummern habe ich mit aufgenommen, weil ich es manchmal mühselig finde, diese Nummern aus der Ersatzteilliste herauszusuchen. Sozusagen ein kleiner Dank ans Forum.

Zweitens: Ich komme tatsächlich aus der Pädagogik 😉

Viele Grüße

Norbert

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vor 3 Stunden schrieb Mainzer:

O-Ringe braucht man zwei gleich große, einen zwischen Endantriebsgehäuse und Triebling und einen zwischen Triebling und Schwinge (Wenn man den Triebling entnimmt).

Hi Nils,

Danke für den Tipp!

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vor 15 Stunden schrieb commander:

Laß das Werkzeug weg, schicke es zurück, von der Gutschrift geh mit deiner Frau essen, oder kauf dir davon einen Satz neue Saiten. Meine vorgeschlagene Vorgehensweise ist besser.

Hi Commander,

mit dem Werkzeug bin ich schon durch! Ist aber ein hübsches, schweres Stück Eisen - vielleicht mach ich mir eine Nachttischlampe draus 😄

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