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Verkehrte Welt am Gardasee


Breadfan

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Hallo Gemeinde,

 

Wir waren ja nun eine Woche am einzigartigem Gardasee, wunderschön, die Mädchen wollten nicht mehr zurück nach Deutschland und ich selber auch nicht wirklich. Der Grund für diesen Thread ist aber ein gänzlich anderer...

 

Als Kradfahrer DER italienischen Marke hatte ich natürlich in ihrem Mutterland einiges an Input erwartet, jedoch es kam ganz anders. Um genau zu sein:

 

Zwei Stelvio

Zwei Griso

Zwei Bellagio

Eine Nevada

Eine Breva

 

Das war's.

 

Die üblichen Japaner, okay kein Problem, ein Dutzend Duc's auch okay. Aber was dann kam spottet jeder Beschreibung:

 

Unzählbare Harleys und BMW, vier fünftel der Blauweißen waren GS aller Jahrgänge....und ich schreibe hier nur von Maschinen mit italienischem Kennzeichen.

 

Irgendwann kam dann so etwas wie Wut in mir hoch und die altbekannte Erkenntnis...der Prophet im eigenen Land zählt nix, zumindest in bella Italia.

 

Nicht zu vergessen sind die unzähligen Roller aller Hubraumgrössen und Marken, quasi das Grundverkehrsmittel im Land, aber das ist ja bekannt.

 

Habt ihr ähnliches erlebt?

 

Grüße, Ingo

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Hallo Ingo,

 

so kenne ich das. In den Städten und Dörfern dominieren designfremde Varianten ohnehin schon hässlicher Roller (Jughurtbecher-Honda statt klassischer Vespa), auf den Pässen GS. Gut, du hast natürlich Recht, wenn's irgendwo geradeaus geht, das Geflatter und Gewummer von ein paar HD.

Und alle Stunde kommt mal ein Pulk Gebückter im Langnese-Outfit auf irgendwelchen japanischen Eierfeilen kurz vor einer unübersichtlichen Kurve vorbeigeschossen.

 

Aber hey, abgesehen davon ist die Strecke (je nach dem welche Variante) doch wunderbar und für mich als Münchner schon fast Naherholungsgebiet.

 

Entspannte Grüße

Wolf

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Unzählbare Harleys und BMW, vier fünftel der Blauweißen waren GS aller Jahrgänge....und ich schreibe hier nur von Maschinen mit italienischem Kennzeichen.

 

Im Juni, auf meiner Inseltour: Durch Frankreich bis Nizza, dann Sardinien, dann Korsika und durch Frankreich wieder heim.

Da hab ich ähnliche Beobachtungen gemacht.

 

1/3 BMW Einheits-GS (Also alles ab 4V), 1/3 Harley, 1/3 der gesamte Rest.

 

Grad die GS ist das Einheitsmotorrad schlechthin, dabei ist keine davon wirklich schön. Verstehe einfach nicht was die Leute an dem emotionslosen, technokratischen Gestell finden. Weil man sich damit traut schneller zu fahren weil jegliche Rückmeldung vom Telelever fehlt und man keine Angst bekommt? Weil man quasi den Nordkapp und Dakar Aufkleber bei BMW mitbestellen kann? Oder weil man einfach nicht anecken will und lieber in der grauen Masse untergeht?

 

Wie mitleidig-arrogant die teilweise auch aus ihren Klapphelmen auf mich mit der DR 650 herabgesehen haben... Bis ich sie dann verkocht habe, so winklig wie das auf Korsika ist hatten die mit dem Klumpen wenig Chancen :D

Die grüßen oft auch nur untereinander. Wie immer, es sind nicht alle so, aber verdammt viele!

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Tja, ist wohl kein Zufall, dass der/die grössten Guzzi-Ersatzteilhändler alle in Deutschland beheimatet sind. Aber auch: Wie schön, dass man auch für die alten Eisen, also Rundmotoren, Falcone und noch älter, immer noch Ersatzteile bekommt, und zwar zu einigermassen erschwinglichen Preisen (verglichen mit BMW oder HD).

 

Und ich weiss auch, dass zumindest "meine Italiener" in ihrer Pizzeria sich immer freuen, wenn ich vorfahre und es gerne sehen, wenn mein Hobel bei ihnen vor der Terrasse steht.

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Leute, ihr braucht euch doch nicht zu wundern, irgendwo hin muss BMW die Massen an Motorrädern ja verkaufen, die die produzieren. Ich bin in einem Beruf tätig, in dem ich viel Verbindung ins Ausland habe. Wann immer ich ausländische Kollegen, die ebenfalls Motorradfahrer sind, frage, was sie fahren, ist die Antwort in aller Regel BMW. Und es stimmt, auch in Italien sieht man nicht übermäßig viel Guzzis rumfahren. Wo sollen die denn auch herkommen bei einer Jahresproduktion von acht bis zehntausend Maschinen. Allerdings war bis jetzt noch jeder Italiener, den ich mit meinem Mopped getroffen habe, ganz aus dem Häuschen über die Guzzi. Für viele Italiener ist Moto Guzzi eine Ikone und scheint immer noch einen Ruf wie Donnerhall zu haben in Italien. Warum sie die Dinger dann nicht vermehrt selber kaufen weiß ich nicht. Was mich bei uns manchmal etwas nervt ist die Tatsache, dass man ein "richtiger" Guzzifahrer erst ist, wenn man eine alte Guzzi fährt. Solchen Leuten sage ich dann immer, dass es Guzzi längst nicht mehr gäbe, wenn niemand neue Guzzis kaufen würde.

 

Sei's drum, ich genieße jede Ausfahrt und bin eigentlich ganz froh darüber, dass man 'ne Guzzi nicht an jeder Ecke sieht.

 

Grüße, Andreas

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Was mich bei uns manchmal etwas nervt ist die Tatsache, dass man ein "richtiger" Guzzifahrer erst ist, wenn man eine alte Guzzi fährt.

 

Nicht nur das, vorallem eine "große" muss es sein. Als ich noch allein die V50 hatte kam auch von manchen Kandidaten solche Sprüche. Dabei war die V50 ein tolles, flinkes Motorrad, und auch gar nicht mal lahm. Dazu sehr gut durchdacht und total logisch gebaut. Kein Wunder dass die V7 Classik in direkter Nachfolge davon abstammt.

 

Ich mag die kleinen jedenfalls auch sehr gern, ganz egal was manch selbsternannter Experte davon hält ;)

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Ich hatte letztes Jahr auch ähnliche Erfahrungen, unzählige Harleys usw. Für mich nicht weiter schlimm, ich war ja selbst noch schwerstens überzeugt, ich würde mir bald eine Roadster zulegen. Dann entdeckte ich eine V7 Stone direkt vor unserer Ferienanlage geparkt. Oh, die ist ja man auch nicht schlecht. Ok, der gelbe Tank war nicht so meins, aber mal googeln...

Zurück in Deutschland, Probefahrt vereinbart und ich war begeistert. Anstatt der Stone in schwarz ist es dann noch kurzentschlossen die IIer Racer geworden und ich habe es bisher nicht bereut. Jetzt träume ich immer von einem Gardaseeurlaub mit meiner Guzzi:)

 

Grüsse

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Hallo Gemeinde,

 

Wir waren ja nun eine Woche am einzigartigem Gardasee, wunderschön, die Mädchen wollten nicht mehr zurück nach Deutschland und ich selber auch nicht wirklich. Der Grund für diesen Thread ist aber ein gänzlich anderer...

 

Als Kradfahrer DER italienischen Marke hatte ich natürlich in ihrem Mutterland einiges an Input erwartet, jedoch es kam ganz anders. Um genau zu sein:

 

Zwei Stelvio

Zwei Griso

Zwei Bellagio

Eine Nevada

Eine Breva

 

Das war's.

 

Die üblichen Japaner, okay kein Problem, ein Dutzend Duc's auch okay. Aber was dann kam spottet jeder Beschreibung:

 

Unzählbare Harleys und BMW, vier fünftel der Blauweißen waren GS aller Jahrgänge....und ich schreibe hier nur von Maschinen mit italienischem Kennzeichen.

 

Irgendwann kam dann so etwas wie Wut in mir hoch und die altbekannte Erkenntnis...der Prophet im eigenen Land zählt nix, zumindest in bella Italia.

 

Nicht zu vergessen sind die unzähligen Roller aller Hubraumgrössen und Marken, quasi das Grundverkehrsmittel im Land, aber das ist ja bekannt.

 

Habt ihr ähnliches erlebt?

 

Grüße, Ingo

 

War die letzten Jahre nicht anders, da sah ich eher mal eine alte California oder Falcone als moderne Guzzis.

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Moin,

Wie sich die Erlebnisse doch gleichen....und auch unterscheiden. Die Sichtweise vereint uns alle hier, war auch zu erwarten.

 

@Martin

Malcesine, das habe ich zu meinem Lieblingsort erkoren, hätten uns da wirklich über den Weg laufen können...verrückt,hihi.

 

@Jens und wizard

Das habe ich auch so erlebt, gerade im "Schwesterforum" (Guzzifreunde) merkt man unterschwellig diese Einstellung, zum Glück ist das hier anders. Aber auch auf Tour habe ich das so erfahren, damals noch mit der V7 II Stone...sie wäre zwar recht hübsch aber eben viel zu klein...Aussage eines Stelviofahrers und einer mit 'ner LM I meinte alle Guzzis mit elektronischer Einspritzung sind keine Guzzis mehr. Weisste Bescheid...

 

Gruß Ingo

.

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Hmm, mein Schwager ist auch so einer, ABS will er nicht, Traktionskontrolle nicht, Einspritzung nicht, Fahrmodi nicht, fährt lieber seine 33 Jahre alte Goldwing ( nackt, als Cafe-Racer-Umbau ).

Ich jedoch finde die neue Technik super, ABS, Traktionskontrolle, alles super bei meiner Dicken.

Aber zum Thema BMW und Harley fällt mir folgendes ein:

Bin vor 2 Wochen von der Mosel aus über die Eifel nach Hause gefahren, und weil das Wetter nicht so toll war fuhren nicht so viele Motorräder umher, aber ich habe sie mitgezählt ( Langeweile ;-) ) es waren genau 13 Stück, und es waren alles BMWs, kein einziges Mopped eines anderen Herstellers.

Konnte es selbst nicht glauben, es sind ja immer viele GS unterwegs, aber das nur noch BMWs rumfahren hat mich echt erschrocken.

So, muss weiter arbeiten. ;-)

 

Micha

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Bin vor 2 Wochen von der Mosel aus über die Eifel nach Hause gefahren, und weil das Wetter nicht so toll war fuhren nicht so viele Motorräder umher, aber ich habe sie mitgezählt ( Langeweile ;-) ) es waren genau 13 Stück, und es waren alles BMWs, kein einziges Mopped eines anderen Herstellers.

Konnte es selbst nicht glauben, es sind ja immer viele GS unterwegs, aber das nur noch BMWs rumfahren hat mich echt erschrocken.

 

... und das bei schlechtem Wetter... ;)

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Ein Harley-Fan mit einer alten Shovel-, Pan- oder Knucklehead akzeptiert auch meist keine Neuzeit-Harleys, so wird es auch bei den Duc´s sein.

Jedem das seine, Hauptsache man hat Freude daran.

 

MfG

Jim

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Hmm, mein Schwager ist auch so einer, ABS will er nicht, Traktionskontrolle nicht, Einspritzung nicht, Fahrmodi nicht, fährt lieber seine 33 Jahre alte Goldwing ( nackt, als Cafe-Racer-Umbau ).

Ich jedoch finde die neue Technik super, ABS, Traktionskontrolle, alles super bei meiner Dicken.

Aber zum Thema BMW und Harley fällt mir folgendes ein:

Bin vor 2 Wochen von der Mosel aus über die Eifel nach Hause gefahren, und weil das Wetter nicht so toll war fuhren nicht so viele Motorräder umher, aber ich habe sie mitgezählt ( Langeweile ;-) ) es waren genau 13 Stück, und es waren alles BMWs, kein einziges Mopped eines anderen Herstellers.

Konnte es selbst nicht glauben, es sind ja immer viele GS unterwegs, aber das nur noch BMWs rumfahren hat mich echt erschrocken.

So, muss weiter arbeiten. ;-)

 

Micha

 

Aber Michael! Weißt du es noch nicht??? BMW ist doch (fast bei jedem Test) das beste Motorrad, und wenn der Kumpel, Nachbar oder Kollege das empfiehlt .... ;)

Gruß, Jim

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Ich denke, neben der unbestrittenen Qualität der BMW's ist natürlich auch das 'made in Germany' für manchen ein gewisser Anreiz. Es gibt da in Deutschland ja wohl auch keine Alternativen (mehr)? Da haben es die Italiener ja noch bedeutend besser...

 

Was alt vs neu angeht: Als T3 Fahrer sind mir natürlich die alten Rundmotoren die liebsten, und ich fand und finde die dann ab '82 folgenden, eckigen Motoren einfach nur grottenhässlich. Nicht umsonst haben manche Firmen gut Geld verdient mit dem Rundschleifen der eckigen Motoren.

 

Die aktuellen Modelle V7 und V9 find ich eigentlich ganz chiq, allerdings toben sich die Plastik-Designer bei MG für meinen Geschmack etwas zu sehr aus, das war aber auch schon immer so. Ebenso bei den grossen Calis: Ist mir etwas too much 3ZKB und diesen merkwürdigen 4-eckigen Scheinwerfer...Die abgespeckte Version (Eldorado?) wiederum gefällt mir ganz gut.

 

Bei den alten Dingern ist halt schön, dass es beherrschbare Treckertechnik ist, bei der man alles selber machen kann und sich an keinerlei moderne Grenzwerte halten muss.

Ochsenaugen, offene Vergaser, LaFranconi - Null Problemo! Wer aber nicht gerne selber schraubt oder keinen Platz dafür hat, der ist mit 'ner aktuellen Guzzi sicher gut bedient.

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Also das jeder seine Guzzi am schönsten findet ist O.K., auch wenn einige ihren Blechtank und ihre runden Zylinder lieben kann man auch nichts

sagen. Viele lieben auch ihre Vergaser warum nicht. Viel wichtiger aber sind die Fortschritte in punkto Verschleiß und Haltbarkeit. Hatte jetzt mal

nach 45 000 km zum ersten mal das Ventilspiel geprüft : kein bisschen verstellt. Zum Saisonbeginn hatte ich damals immer Rost und Lackfarbe im

Vergaser. Kupplungszug hielt vielleicht ein Jahr, Vergaserzüge und Tachowellen kaufte am besten gleich im Dutzend. Meine verchromten Laufbuchsen konnte

ich nach 40 000 km auf dem Schrott schmeißen ,nix mit aufbohren. Gebrochener Kompressionsring hat sich in die Buchse eingeschweißt.

Mir braucht keiner erzählen wie gut die alten Guzzi's waren, gucke sie mir gerne in Mandello im Museum an fahren eher nicht, schrauben heute eher ja.

Ach ja und dann noch der viele Rost überall, fast alle Schrauben mußten raus. Die besten Guzzi's gab es seitdem Aprilia den Laden übernommen hatte.

 

Carcano.

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Hallo,

wer eine BMW GS schon einmal gefahren hat, der kann mitreden, dass das Teil echt gut zu fahren ist. Nur optisch und technisch mögen muss man die Richtung. Am Geld liegt es nicht - auch andere Mopeds kosten heute Geld. Auch Elektronik, außer Gehhilfen, werden heute angeboten und gerne angenommen. Puristen und Traditionalisten sind heute nicht mehr die Kernzielgruppe. Im Übrigen richtig gute alte "Teile" kosten mittlerweile auch Geld. Wer stilvoll fahren will, aber das ist Ansichtssache, der ist nicht Mainstream.

 

Andreas

PS "der genannte Gardasee" ist überall

PSS wer am Gardasee, südwärts schauend, die rechten kleinen Pässe wie z.B. Crocedomini, Goletto delle Crocette, Manvia Pass, Passo della Spina, Passo d. Mare`, etc. "bebergwandert", trifft auch andere!

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Also das jeder seine Guzzi am schönsten findet ist O.K., auch wenn einige ihren Blechtank und ihre runden Zylinder lieben kann man auch nichts

sagen. Viele lieben auch ihre Vergaser warum nicht. Viel wichtiger aber sind die Fortschritte in punkto Verschleiß und Haltbarkeit. Hatte jetzt mal

nach 45 000 km zum ersten mal das Ventilspiel geprüft : kein bisschen verstellt. Zum Saisonbeginn hatte ich damals immer Rost und Lackfarbe im

Vergaser. Kupplungszug hielt vielleicht ein Jahr, Vergaserzüge und Tachowellen kaufte am besten gleich im Dutzend. Meine verchromten Laufbuchsen konnte

ich nach 40 000 km auf dem Schrott schmeißen ,nix mit aufbohren. Gebrochener Kompressionsring hat sich in die Buchse eingeschweißt.

Mir braucht keiner erzählen wie gut die alten Guzzi's waren, gucke sie mir gerne in Mandello im Museum an fahren eher nicht, schrauben heute eher ja.

Ach ja und dann noch der viele Rost überall, fast alle Schrauben mußten raus. Die besten Guzzi's gab es seitdem Aprilia den Laden übernommen hatte.

 

Carcano.

 

Nach 30 Jahren auf T3 muss ich Dir zumindest teilweise widersprechen. Einmal im Jahr Ventile einstellen krieg ich gerade noch hin. Zündung wird dank moderner Kennfeldzündung einmal gemacht und damit hat sichs. Tacho - und DZM Wellen hab ich dank modernster motogadget Technik schon seit Jahren nicht mehr. Kupplungszug kauf ich als Universalzug im Rollerladen: Oben passt er rein und unten kommt ein Schraubnippel drauf - hab ich meistens dabei für alle Fälle. Tja, und die Gaszüge verschleissen irgendwann, wird bei der Breva auch nicht anders sein. 2-3 Jahre halten die schon. Und insbesondere die hartverchromten Laufbuchsen waren eigentlich für hohe Standzeiten konzipiert und auch bekannt. Kenne Leute, wo die Dinger 150000km gehalten haben.

 

Habe ja einiges an Verbesserungen gemacht: Doppelzündung, scharfe Nockenwelle, Rundschiebervergaser, fettere Gabel aus der Cali EV, etc. Ich kann Dir versichern, dass auch so ein alter Hobel ohne Drehmomentloch und mit jeder Menge Dampf aus dem Keller einiges an Fahrspass und Dynamik bietet. Und wenn ich mal eine neue Guzzi irgendwo treffe, bin nicht ich es, der neidisch guckt.

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Also wenn denen ihr Motor 150 000 km gehalten haben soll dann haben die aber kein Gas gegeben. Nach 17 Jahren S-3 habe ich fast alle

Schwachstellen aufdecken können. Hatte ZB. eine zerriebene Kupferbuchse im Pleulauge , nun hatte der Kolben Spiel und bei Tempo 200

schlug er gegen das Ventil, das daraufhin abriß der Kolbenbolzen brach in der Mitte und der Kolben blieb im Zylinder Stecken. Der Motor

lief aber weiter. Späne über Späne im Inneren. Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich das Getriebe ausbauen mußte weil mal wieder die Feder

von der Schaltklinke gebrochen war. Oder wie oft ich den Rotor der Lichtmaschine hab wieder löten lassen.

Trotz alledem habe ich die Maschine gerne gefahren weil die BMW's und die Japaner wie die Lämmerschwänze bei höheren Geschwindigkeiten

gewackelt hatten. Die Guzzi hat nie gependelt. Verkauft hatte ich sie dann entnervt nach zwei Platten weil ich endlich einen modernen breiten

Hinterreifen ohne Schlauch haben wollte der auch weiterentwickelt wird. Hatte es auch nicht groß bereut denn die neuen Guzzi's fahren sich mit

einer Leichtigkeit das glaubt man gar nicht. Das Schrauben als Rentner vermisse aber jetzt.

 

Carcano.

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Das hört sich alles ja gruselig an! Nehme mal an, dass Deine Malheurs auch mit der höheren Leistung der S-3 zu tun haben? Die ist bestimmt ordentlich geschrubbt worden. Aus diesem Grunde, vermute ich, gibt es heute auch nicht mehr viele von den Lemans: Die Leute haben zu früh am Hahn gedreht. Heute weiss ich dank Ölthermometer, wie lang es braucht, bis der Motor auf Temperatur kommt.

Und Du wohnst jawohl auch in Berlin, nehme mal an, damals noch West Berlin (?), was bedeutet: Paar Kilometer Stadtverkehr bis zum Funkturm, dann auf der Avus Vollstoff bis Spinnerbrücke, abkühlen lassen und Vollgas wieder zurück - tödlich für 'ne Guzzi. Kenne das, hab in den 80ern selber ein paar Jahre in Berlin gelebt und Motorrad gefahren.

 

Schaun mer mal, ob denn die V7, V9, Breva etc. in 30 Jahren auch noch unterwegs sind.

 

Sind hier ja nun komplett off Topic, aber man ist ja tolerant hier.

 

Ciao

 

Jan

Edited by 850-T3
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Ein guter Bekannter von mir hat eine V7 850 GT aus 1972 (er selbst besitzt sie seit 1978), die hat mittlerweile knapp 250.000 km runter. Er war mit ihr vom Nordkap bis Nordafrika und rüber bis Syrien unterwegs. Natürlich hat er mal die Zylinder nachschleifen lassen müssen und neue Kolben rein, aber auf seinen Reisen hat ihn das Ding nie im Stich gelassen.

 

Grüße, Andreas

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Ich wollte euch hier Mahl auf den Idro-see hinweissen. Liegt in der Gegend von Gardasee, ist kleiner und liegt etwa 300 mtr hoher. Ist da nicht so warm wie am Gardasee und auch etwas ruhiger. Campingplatz Rio Vantone bin ich oft gewesen in meiner Jugend.

 

grtz,

 

Cees

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Fast richtig Jan, aber auf der Spinnerbrücke war ich vielleicht 3X in meinem Leben. Die Leute waren dort eher langweilig und kaum Italiener zum

Smalltalk. Die Mauer hatte für uns sogar ein Vorteil weil es so eng war sind wir oft nach Westdeutschland gefahren um die Freiheit zu genießen.

Zum Wochenende kurz mal in die Fränkische Schweiz mit Kurven so zirka 1000 Km hin und zurück. Als mich noch nicht so gut auskannte mit der

S-3 bin ich einmal auf dem Rückweg von Italien zirka 600 km mit einem Zylinder gefahren. Erst nur Landstraßen dann ab Hof die Interzonen-Autobahn.

Hatte kein Bock auf Werkstatt oder ADAC. Da der rechte Zylinder kalt war schaute ich an der Kerze nach Zündfunken der war da, wußte aber nicht das man

den Funken nachmessen mußte. Der war zu lang weil ein Kondensator streikte. Alles so Billigartikel die keine Qualität hatten, nerv.

Kann sein das ich durch diese Unwucht beim Fahren ( immerhin noch 100 km/h ) den Motor schon vor geschädigt hatte. Kurbelwelle hatte nach dem großen

Schaden nichts abbekommen. Neue Zylinder gekauft ( verchromte Laufbahnen lassen sich nicht aufbohren ) Köpfe waren auch schon überfällig denn die

Ventile schlossen auf der heil gebliebenen Seite schon nicht mehr richtig, alles voll Ölkohle und Verbrennungsrückstände. Kann man gut testen wenn man den

ausgebauten Kopf umdreht und Benzin hinein kippt. Alles wieder zusammengebaut und weitergefahren. Nach 17 Jahren verkauft und Neupreis bekommen

deswegen kein Groll. Nach 13 Jahren Breva kann ich nicht die kleinste Kleinigkeit beklagen. Früher wollte ich eigentlich nicht schrauben sondern fahren und

heute ist das eher umgekehrt.

Gruß Thomas

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Hört sich doch gut an, sind so die typischen Guzzi Geschichten, die jeder erlebt hat, der auf den alten Kisten unterwegs war oder ist.

Habe selbst mittlerweile so ziemlich alles überholt, was geht: Köpfe inkl. Doppelzündung, neue Kolben & Zylinder mit 995cc, Getriebe, Kurbelwelle geschliffen und neu gelagert, Pleuellager, Kupplung, Elektrik, DMC Zündanlage,...you name it, we got it.

Behaupte mal, mein Hobel ist jetzt in 'nem wesentlich besseren Zustand als 81, wo sie das Werk verlassen hat und bin zuversichtlich, dass ich nach der vielen Schrauberei endlich auch mal zum fahren komme. Jedenfalls soll es Montag losgehen in die Toskana...(Schutzbrief hab ich aber trotzdem).

 

Gruss

 

Jan

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