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Radausbau zum Reifenwechsel V7 I- III


Guest christian b.

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Guest christian b.

Wer die Reifen seiner V7 I- III wechseln und dazu die Räder selber aus- und wieder einbauen möchte, sollte sich das gut überlegen.

Hat das Motorrad einen Hauptständer, ist es relativ problemlos möglich, gutes Werkzeug, eine zweite Person (physische und moralische Unterstützung, Blitzableiter, Bierholer etc.) und etwas Zeit und Geduld vorausgesetzt. Vorteil: man lernt seine Maschine etwas besser kennen, sollte allerdings vorher unbedingt das Werkstatthandbuch zur Hand nehmen http://www.guzzisti.de/forum/showthread.php?2484-Werstatthandbuch-V7-Due&highlight=werkstatthandbuch (allein wegen der Anzugsdrehmomente der Schrauben). Zeitaufwand für Aus- und Einbau: beim ersten Mal je eine Stunde für zwei halbwegs begabte Schrauber. Stornellofahrer sind hier etwas im Vorteil!

 

Unerlässlich: erst den Hauptständer per Zurrgurt(e) gegen versehentliches Einklappen vorn am Rahmen sichern!!! Und bei der allianzversicherten Variante noch einen Gegenstand (z.B. einen Holzblock) unter den Rahmen in Höhe der Ölwanne legen.

Tipp: erst das Vorderrad raus (geht tatsächlich nur mit einem kräftigen Helfer; die Karre macht sich ziemlich schwer!), dann die Maschine langsam vorn auf die Gabel absetzen, um anschließend ausreichend Platz für einen fluchlosen Hinterradausbau zu haben. Einbau in umgekehrter Reihenfolge!

 

Ein Motorradheber für den Hinterbau kann (ohne vorhandenen Hauptständer) bei den genannten Maßnahmen bestenfalls helfen, sofern Vorder- und Hinterrad getrennt zum Reifenhändler gebracht werden können. Ist aber sicher nicht die Königsdisziplin!

 

Ein Scherenheber (z.B. von Louis, um 100,- €) ist das Optimum, wenn man das Motorrad gut ausbalanciert so weit anheben kann, dass Vorder- wie Hinterrad ohne viel Gefummel rausgenommen werden können. Dazu braucht es eine gewisse Höhe, denn gerade das Hinterrad will nicht gern ohne Verkanten und unter Verzicht auf Lackschäden vom Krad getrennt werden! Vorderrad ist kein großes Problem, wenn der Abstand zum Kotflügel groß genug ist.

 

Für den Ausbau des Hinterrades haben wir (um genügend Platz in einer eher kleinen Garagenecke zu haben) die Pötte demontiert (kann) und beide unteren Stoßdämpferaufnahmen gelöst (muss). Alles andere hat Peter schon sehr ausführlich beschrieben: es klingt wirklich schlimmer, als es ist.

Bitte keine Panik, wenn die Schwinge / der Kardan durchhängen: das muss so, und es gibt keine bleibenden Schäden! Ansonsten den Antrieb mit Zurrgurt gegen den Rahmen verspannen.

Das Einbauen beider Räder geht, sollte der Ausbau denn gut gelungen sein, recht geschmeidig. Selbst das Verbleiben der Ruckdämpfer des Kardan an Ort und Stelle gelingt, da die Dinger etwa zur Hälfte rückseitig über eine kleine Nut verfügen, die mit etwas Fett oder doppelseitigem Klebeband zuverlässig gegen Herausfallen gesichert werden können.

 

Auf jeden Fall aber die Anzugsmomente beachten, und nicht auf jeden Schraube kommt Sicherung, einige darf man getrost auch fetten.

 

Wer anhand Peter´s sehr guter ( http://www.guzzisti.de/forum/showthr...t=radausbau und trotz meiner sehr amateurhaften Beschreibung den durchaus erkenntnisreichen Aus- und Einbau wagen möchte, sollte sich auf jeden Fall daran versuchen. Manch ein Reifenwechsel an einem Fahrrad (z.B. Hollandrad, Torpedo- Dreigang- Nabengangschaltung) ist viel schlimmer!

 

Für alle anderen: wer in der Werkstatt des geringsten Misstrauens für diese Arbeiten nicht viel mehr als mehr als 50,- € zahlen soll: der Preis ist gerechtfertigt, er ist sehr gut dran! Wer dann noch einen Schrauber hat, der die Reifen selber wechselt, ist allerdings besser dran!

 

Falls weiterer Bedarf an "Support" besteht (Werkzeugauswahl, Beschreibung einzelner Schritte etc.), jederzeit und gern!

 

Gruß,

 

Christian (und Max, der tatkräftig die Arbeiten unterstützt hat). Und natürlich Dank an Dr. Stauder´s Schluckimpfung zur Therapie psychischer Ausnahmezustände!

Edited by christian b.
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  • 9 months later...

Ich hab´s probiert. Hinterradausbau ohne Hauptständer an einer V 7 III ist für einen 66-jährigen Hobbyschrauber kein Problem, wenn man gutes Werkzeug hat und stressfrei arbeiten kann.

Man kann das alleine machen, wenn man eine Vorderradwippe und einen Scherenheber  (am Rahmenquerrohr unter dem Getriebe ansetzen, sonst gehts nicht) und jeweils eine Stunde Zeit hat. Das Erfolgserlebnis ist grandios.

 

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  • 1 year later...

Zum Thema Reifenwechsel MG V7 II Racer

Habe beide Raeder in einem Rutsch ausgebaut und zum Reifenhändler gebracht.

Der war übrigens hoch erfreut , dass ihm der Aus -und Einbau erspart geblieben ist.
Dies drückte sich dann auch positiv im Preis aus.

Insgeamt war ich  ca 3h mit Rad Aus- und Eibau beschäftigt. 
Die Unterstüzung meines Kumpels  schlug dann noch mit ca 1 h zu Buche.

  Zur Arbeitsweise :  in den entscheidenden arbeitsschritten sollte man zu  zweit sein.
 Aufbocken (ohne Hauptständer) an 2 Punkten
Hinterrad aus der Schwinge fummeln.
Hinterrad wieder einbauen .  Dabei waren die 6  Reisschutze im Kardan  schwierig zu  handhaben .  Im 7ten Versuch hat es dann doch geklappt.
Bedingungen: 2ter Mann, mit Schmalz, Motorrad leicht schräg gestellt,  Aufnahme des Rades mit Zentrierung durch Steckachse
Es war schon ein Balanceakt, ein geschwinder!!

 Meine MG V7II ist das erste Motorrad  mit Kardan in meinem Besitz.
 Hatte früher ( vor 30 Jahren ) nur Mopeds mit Kettenantrieb teils mit Schnellverschlüssen an den Achsen
Aufbocken vorne und hinten,  Achsen und Schrauben löse,  Radwechsel  (Beide Raeder), Spannarbeiten ,  Achsen und Schrauben anziehen  ca 3 Min.
Welch ein Unterschied!!

Aber die Guzzi ist bei mir nicht nur zum Fahren sondern auch zum Schrauben da.



 

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Mal ganz ehrlich, ich zahle 36,- € bei meinem Reifenhändler, damit er mir beide Räder ausbaut und wieder einbaut.  Ich mache viel selbst, was mir auch Spaß macht, aber nicht für diese Dienstleistung!

Andreas

PS das Zeitkontingent  nutze ich für andere Dinge!

Edited by tee
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  • 1 month later...

......um das umständliche Gefriggel mit dem Hinterrad zu vermeiden, einfach die vier Schrauben vom Kardan lösen, Kardan kpl.  abziehen und zusammen mit dem Hinterrad einsetzen. Geht viel einfacher und schneller. Kardan mit den Schrauben fixieren , Steckachse einsetzen und dann alles in Ruhe festschrauben.

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vor einer Stunde schrieb Speed:

......um das umständliche Gefriggel mit dem Hinterrad zu vermeiden, einfach die vier Schrauben vom Kardan lösen, Kardan kpl.  abziehen und zusammen mit dem Hinterrad einsetzen. Geht viel einfacher und schneller. Kardan mit den Schrauben fixieren , Steckachse einsetzen und dann alles in Ruhe festschrauben.

Ja, ist die schnellste und einfachste Methode. Ich setze zudem immer eine ca. 1cm lange Hülse + Mutter auf einen Stehbolzen des Endantrieb, damit beim Rumhantieren nicht dauernd die Welle aus dem Antrieb rutscht. Mein Rekord "Hinterradausbau" 28 Minuten ?

Zudem lassen sich durch den Ausbau des Endantrieb beim späteren Einbau des Rades die Gummipuffer besser handeln und fallen nicht dauernd raus.

Harun

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vor 3 Stunden schrieb Speed:

......um das umständliche Gefriggel mit dem Hinterrad zu vermeiden, einfach die vier Schrauben vom Kardan lösen, Kardan kpl.  abziehen und zusammen mit dem Hinterrad einsetzen. Geht viel einfacher und schneller. Kardan mit den Schrauben fixieren , Steckachse einsetzen und dann alles in Ruhe festschrauben.

Hab ich das richtig verstanden: Steckachse raus und dann Hinterrad zusammen mit dem Kardangehäuse ausbauen ?

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Genau. Erst die Mutter der Steckachse anschrauben und dann die vier Schrauben des Kardans lösen. Dann beim ersten Mal bisschen vorsichtig und üben.... Dann die Schrauben vom Endantrieb Löschrauben und das ganze nach hinten wegziehen, dabei aufpassen, dass du die Hülse im Endantrieb nicht verlierst. Wichtig ist natürlich dabei ein sicherer Stand des Motorrades.

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vor 16 Stunden schrieb alegno:

Hab ich das richtig verstanden: Steckachse raus und dann Hinterrad zusammen mit dem Kardangehäuse ausbauen ?

Schau Mal hier auf den Post, da geht's zwar um ein leicht anderes Problem, da hab ich aber ausführlich bebildert, hilft , denke ich, weiter.

https://www.guzzisti.de/forum/topic/4518-endantrieb-undicht-v7-ll-special/

Grüsse

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Wobei das bei Guzzi einfach ist....

Gibt's gute Videos auf YouTube, Mal nach "Guzzi Valve Adjustment" googeln.

Tee hat im Forum ein howto gemacht. Das findest du hier.

 

Es gibt mehrere Methoden, ich mach das so:

Hinterrad aufbocken, höchsten Gang rein. Zylinderkopfdeckel ab, Zündkerzen raus.  Strohhalm in das Kerzenloch bis auf den Kolben - der Strohhalm steigt und fällt je nach Kolbenstellung. Wichtig ist's,  den richtigen der beiden  oberen Totpunkte zu finden. Der richtige liegt zwischen Kompression und Arbeitstakt, also am 2.OT. 

1.OT Ansaugen bis 1.UT

1.UT Verdichten bis 2.OT  Zündung ..

2.OT Arbeiten bis 2.UT

2.UT Ausstoßen bis 1.OT

 Ob der Kolben im erste oder zweiten OT steht, erkennst du an den Ventilen.

Kurz bevor der Kolben beim Ausstosstakt den 1. OT erreicht, öffnet das Einlassventil. Das Auslassventil schliesst kurz nach 1.OT. Damit ist der 1.OT identifiziert - also weiter zum nächsten OT...

Ventile sind am 2. OT beide geschlossen, Kipphebel beweglich.

Mit etwas Übung bekommst du schnell Gefühl dafür, wie der Kolben sich bewegt und wann er den OT erreicht. Der Strohhalm auf dem Kolben zeigt es dir optisch an - und wenn du ihn mit den Fingerspitzen berührst, fühlt man die Bewegung sehr gut.

- immer am kalten Motor !

- niemals Gewalt ! Wenn der Zylinderkopfdeckel klebt, vorsichtig mit kleinem Holzstück vorne-hinten-vorne-hinten... Von unten vorsichtig vorsichtig  leicht klopfen.... Nicht mit irgendwas hochhebeln !

- Zündkerzen nur mit Drehmomentschlüssel festziehen !

- so genau wie möglich arbeiten, aber :

lieber etwas mehr Spiel an den Ventilen als zuwenig !

Aber schau zuerst mal auf den Link von Tee, der hat sich viel Mühe gegeben. 

Und : Mopedfahrer helfen Mopedfahrern. Wenn Du an deinem Moped selber schrauben willst, frag ob jemand mit Guzzi in deiner Nähe wohnt, der dir hilft. Kasten Bier überzeugt immer.

Grüsse 

Harun

 

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